2. Kunstmesse „Bilderzauber“ in der Willi- Sitte-Galerie in Merseburg, 27.9. bis 13.10., Mi–Fr 10–17, Sa/So 13–17 Uhr, Vernissage am 27.9., 19 Uhr (auf Einladung), Katalog 6, Eintritt 6 (erm. 4) Euro.
Merseburg bezaubert. Auf Schritt und Tritt begegnet einem in der alten Kaiserresidenz Geschichte. Bischof Thietmar von Merseburg prägte das Bild vom Mittelalter, die „Merseburger Zaubersprüche“ gehören an sich ins Weltdokumentenerbe. Heute laden der tausendjährige Dom und ein Renaissance-Schloss in einmaliger baulicher Geschlossenheit zum Kommen ein. Den Besucher der Stadt verführen jahrhundertealte Gewölbe wie Ehrfurcht einflößende Industriedenkmale. Einstmals war sie Bistum, Herzogsresidenz, später Regierungshauptstadt der preußischen Provinz Sachsen, im vorigen Jahrhundert innovatives Zentrum von Chemieindustrie und Technikentwicklung. Mit der Einrichtung der Willi-Sitte-Galerie hat auch die zeitgenössische bildende Kunst in Merseburg Einzug gehalten. Die Galerie, unterhalb des Doms gelegen, lädt unter dem Titel „Bilderzauber“ zu einem einzigartigen Erlebnis – eben jener der Messe für zeitgenössische Landschaftsmalerei aus Mitteldeutschland – ein, begleitet von einem umfänglichen Beiprogramm. Insgesamt stellen 19 Künstlerinnen und Künstler aus, renommierte Vertreter der mitteldeutschen Szene wie die Hallenserin Iris Band (siehe Foto) und der aus der gleichen Stadt nach Merseburg kommende Ernst-Ulrich Jacobi. Weiterhin sind dabei und stellen sich in der Galerie vor: Antoinette, Annakatrin Müller, Brudloff, Gert Pötzschig, Kerstin Alexander, Andreas Deckardt, Kathrin Feist, Andrea Gohr, Steffen Gröbner, Jost Heyder, Chiara Hofmann, Andreas Liebold, Claudia G. Meinicke, Matthias Schöneburg sowie Thomas Trebstein, André Uhlig und schließlich Vadim Voitekhovitch. Ergänzt wird das Angebot durch eine Exposition der 2020 gegründeten Gruppe „Forum Analoge Photographie“ aus Berlin im Foyer der Willi-Sitte-Galerie. Dazu gibt es neben der Vernissage eine Reihe Künstlergespräche, Lesungen, Gruppenführungen auf Anmeldung und ein Verkaufsangebot zum Thema „Kunstbücher“ in Kooperation mit ansässigen Verlagen. Ulf Herden und Robert Stephan haben das Konzept für die Messe gemeinsam entwickelt. Sie bietet der Landschafts- und Städtemalerei die dringend benötigte Plattform eines Orts für Austausch und Begegnung.
Text: André Schinkel