Claudia Berg: Reise nach Venedig, Radierungen, Zeichnungen, Gemälde in der Galerie Erik Bausmann, bis 15.6., Mo–Fr 12–18 Uhr, Sa 11–14 Uhr, 4.5.–7.5. geschlossen, www.galerie-bausmann.de, www.claudia-berg-grafik.de
Claudia Berg, eine der bedeutendsten halleschen Grafikerinnen, stellt momentan wieder bei Erik Bausmann aus. Zu sehen sind venezianische Blicke in Zeichnung, Öl und ihrer Meistertechnik, der Kaltnadelradierung
Bis zum 15. Juni werden die Arbeiten von Claudia Berg in der Galerie Bausmann in der Martha-Brautzsch-Straße 13 gezeigt. Im Kanon Bausmanns ist Claudia Berg eine der Stammkünstlerinnen – das Gros ihrer jüngeren, sich technisch erheblich aufweitenden Arbeiten wurde erstmals hier gezeigt, ihr jüngster Katalog widmet sich ihren Bildern in Öl. Darin finden sich wiederum zahlreiche der Venedig-Motive, die ihre Arbeit an- und umtreiben. In der Schau kombinieren sie sich mit den Sepiatuschzeichnungen und Radierungen der Hallenserin.
Seit einigen Jahren hat Claudia Berg den Süden entdeckt, ist Italien ihre künstlerische Herzensheimat. Und das ihr eigene Prinzip „Verdichtung durch Reduktion“ wechselte auch in andere Genres: Aquarelle entstanden, übermalte Drucke, seit etwa drei Jahren auch Gemälde.
Eben die letztere Transforma- tion sieht Helmut Brade, der große Plakatkünstler und enge Freund, als folgerichtig an: „Sie hatte einen Punkt erreicht, wo eine Steigerung nicht mehr ohne weiteres möglich war. Die Steigerung war eben Italien und die Farbe. Das führte unausweichlich zur Malerei. (…) Und nun noch Venedig, eine Stadt der Nebel und Spiegel, eine Stadt aufgelöster Bildwelten, das Gläserne und das Spitzenhafte, eine Stadt des magischen Lichts und der Unschärfe, wo die Konturen im Licht der Farbe untergehen. Für sie war das“, so nennt Brade das Auffächern der Blicke abschließend, „ein Geschenk im richtigen Augenblick.“
Einen Eindruck von der Kunst Claudia Bergs muss man sich unbedingt selbst verschaffen. Die Ausstellung ist von Montag bis Freitag von 12. bis 18 Uhr, an den Sonnabenden von 11 bis 14 Uhr zu sehen. Lediglich vom 4. bis zum 7. Mai bleibt die Galerie Erik Bausmann, da sie in der Zeit an der ArtKarlsruhe teilnimmt, kurzzeitig geschlossen.
Text: André Schinkel