„Johann Reinhold Forster. Von Tahiti an die Saale.“, von Michael Pantenius, erschienen im Hasenverlag, www.hasenverlag.de
Der hallesche Hasenverlag setzt jetzt eine historische Persönlichkeit ersten Ranges ins Bild, die kaum einer kannte: Johann Reinhold Forster war ein weltberühmter Botaniker, Ornithologe, Ethnologe, Geograph und Philosoph. Er segelte mit James Cook um die Welt, lehrte hier in Halle an der Universität und gestaltete maßgeblich den Botanischen Garten, so wie er heute vorzufinden ist Im Hasenverlag ist jetzt ein Buch über ihn erschienen: Johann Reinhold Forster. Von Tahiti an die Saale. Auf dem Cover des reich illustrierten Buches ist das Konterfei des weltberühmten Botanikers zu sehen, gezeichnet von Moritz Götze. „Das Porträt erfasst die Vielschichtigkeit seines Charakters, seine Ausgewogenheit zwischen Gefühl und Verstand, aber auch seine Lebendigkeit und seine Klarheit“, sagt der Autor des Buches, der Historiker Michael Pantenius, der über die epochale Cook-Forster- Reise unlängst den Roman „Die Umseglung der Welt“ veröffentlicht hat. Pantenius hat es geschafft, das erstaunliche und facettenreiche Leben von Forster nachzuspüren, es eindrücklich und schwungvoll zu beschreiben. Das Buch hebt eine bisher unbeachtete Persönlichkeit in den gebührenden Fokus und löscht gleichzeitig einen blinden Fleck hallescher Geschichte. Blickt man auf das Leben von Forster, dann blickt man ins 18. Jahrhundert. Die Jugend verbrachte er in der Provinz, bevor er eine Eliteschule in Berlin besuchte, die ihm eine erstklassige Ausbildung ermöglichte und sein Sprachtalent förderte. Wer damals in Preußen etwas auf sich hielt, studierte in Halle Theologie – so auch Forster. Ein glücklicher Umstand verschaffte ihm und seinem Sohn später die einmalige Gelegenheit, James Cook bei seiner zweiten Weltumseglung zu begleiten. Mit dieser Reise war der Entschluss, sich gänzlich der Botanik und bislang unbekannten Kulturen zu widmen, gefallen – sein Ruhm als Botaniker und Wissenschaftler fest gegründet. Im Laufe seines Lebens schrieb Forster über 80 Bücher, unterhielt Kontakte mit Naturwissenschaftlern aus aller Welt, und wurde 1780 im Namen des Königs an die Universität nach Halle berufen. In seiner Gelehrtenresidenz in der Kleinen Steinstraße Nr. 9 gingen Wegbegleiter und Studenten ein und aus. Forster lebte und lehrte im Sinne der Aufklärung. Bei ihm hallte kein theoretisches Geschwafel durch den Raum, bei ihm war der Bezug zur Praxis das Nonplusultra. Johann Reinhold Forster war ein Universalgelehrter, ein Ausnahmetalent, ein Unnachgiebiger, der um manche Neuerung im universitären Getriebe gekämpft hat.