Mario Schneider: Die Paradiese von gestern, Buchpremiere am 3.4., 19.30 Uhr, im Großen Saal des neuen theaters. Das Buch hat im Hardcover 552 Seiten und kostet 28 Euro.
Es wird wohl eine Buch- und Hörbuchpremiere der besonderen Art: Am 3. April lesen Gudrun Landgrebe und Mario Schneider erstmals im Großen Saal des neuen theaters aus dessen Roman-Debüt „Die Paradiese von gestern“. Die renommierte Schauspielerin, der mit vielen Preisen geehrte Autor und Filmemacher werden moderiert von Ralf Meyer
Kunstvoll lesen, das ist die Stärke der großen Mimin Gudrun Landgrebe, international bekannt unter anderem aus Filmen wie „Rossini“ oder „Die flambierte Frau“. Gemeinsam mit dem Autor, Dokumentarfilmer, Filmkomponisten und Fotokünstler Mario Schneider liest sie aus dessen Roman „Die Paradiese von gestern“.
Ella und René sind jung und frisch verliebt. Sie kommen aus Ostdeutschland und verbringen, kaum, dass die Mauer gefallen ist, ihren ersten gemeinsamen Urlaub in Südfrankreich. Dabei geraten sie auf das heruntergekommene Weinschloss der Madame de Violet. Als deren Sohn Alain, ein aalglatter Geschäftsmann, zum Diner auftaucht, stoßen drei Weltanschauungen aufeinander. Die Situation eskaliert.
Am kommenden Morgen ist nichts mehr wie es war. Alain fährt zurück nach Paris und neben ihm sitzt René, der von ihm in die Pariser High Society eingeführt wird. Ella bleibt zurück auf dem Schloss und taucht immer tiefer in die Welt von Madame de Violet und ihrem Diener ein. Niemand weiß, dass die Gräfin mit dem Leben abgeschlossen hat und nur noch auf den passenden Moment wartet, sich von der Welt zu verabschieden.
In „Die Paradiese von gestern“ treffen drei Gesellschaftsordnungen aufeinander: die des gescheiterten Sozialismus, der für das junge Paar überwältigende Kapitalismus und die Vorstellungen von Stolz und Würde alten Adels. Mario Schneiders erster Roman erzählt von Liebe, Tod und den Verlockungen einer neuen Zeit. „Elegant und verzaubernd wie ein französischer Film“, so Katrin Schumacher von MDR Kultur.
Zum Buch, das wie sein Erzählwerk „Die Frau des schönen Mannes“ (2013) und der Bild- Text-Band „Tourist“ (2020) im Mitteldeutschen Verlag erschien, entstand zudem ein Hörbuch von etwa 20 Stunden Länge. Eigens dafür komponierte Schneider 30 kleine Klavierstücke im Stil von Debussy und Chopin. Die Premiere mit Gudrun Landgrebe (Foto: Nadja Klier) und dem halleschen Künstler ist sicher bereits eines der Literatur-Highlights im laufenden Jahr. Zur Lesung begrüßt nt- Indendant Matthias Brenner um 19.30 Uhr.