Das letzte Wort in diesem Monat hat der Druck-Gestalter Christophe Hahn. Der eigensinnige Geschäftsmann wurde 1970 in Altenburg (Thüringen) geboren und kam 1993, mit einer Druckerei im Gepäck, von Berlin-Kreuzberg nach Halle. Seither ist Hahn unter dem Label „Druckwerk“ eine feste Größe in der Druckerei-Landschaft der Saalestadt. Doch das reicht ihm nicht. 2019 gründet er seinen eigenen Verlag namens„Coq-Art“ und erlegt und erstellt nun auch Bücher für z. B. den Halleschen Kunstverein, Robert Voss oder Ralf-Torsten Speler.
Hallo Christophe Hahn, wenn Sie indiesen Tagen an Halle denken, welches Kompliment würden Sie derStadt und/oder deren Bewohnernmachen?
In Halle freut mich immer wieder die sichtbare Lebendigkeit der Stadt, die große Anzahl junger Leute, die mit ihre Kindern die Spielplätze bevölkern und dafür sorgen, dass die Eisläden gut be sucht sind. Ich denke, das ist ein gutes Zeichen für unsere Stadt.
Und welchen Tadel würden Sie ihr aussprechen?
Das unleidige Thema mit dem Radfahren, hierzu ist schon viel ge sagt und geschrieben worden. Mei ner Meinung dazu wäre, die Stra ßenbahn durch Omnibusse zu er setzen, um das unleidige Gemisch von Straßenbahnschienen und Straßenbelag los zu werden. Auf diese Weise könnte die Linie 7, als Bus mit Akku, z. B. bis nach Dölau fahren usw. Es ist im Jahr 2023 schwer zu verstehen, wes halb die Stadtplaner nicht nachhal tiger, zeitgemäßer und zukunfts orientierter an der Entwicklung der städtischen Infrastruktur ar beiten. Es gibt so viele Städte, de ren Attraktivität durch ein ent spanntes Radwege-System enorm gestiegen ist.
Sehen Sie Dinge, die sich durch Corona nachhaltig verändert haben?
Hier kann ich nur eine Vermu tung anstellen, dass das Kaufver halten während der Corona-Zeit – Stichwort leere Läden und Kauf häuser in der Innenstadt – durch das Ausweichen der Kunden auf den Paket-gestützten Einkauf, ei nen Anteil hat.
Und welchen Kulturtipp in oder aus Halle würden Sie unbedingt empfehlen?
Ja, natürlich die Ausstellung von Robert Voss im Kunstforum vom Literaturhaus. Es ist schön, dass hier nun gleich zwei Plakatausstel lungen nacheinander stattfinden. Erst waren die gesammelten Pla kate von Helmut Brade zu bestau nen, nun die Arbeiten von Robert Voss. Ich mag den Stil von Voss, weil immer ein feines Augenzwin kern aus ihnen spricht. Und nicht vergessen, am 3. Juni ist Peters berg-Rallye!
So, und jetzt wirklich, Ihr letztes Wort:
Na dann, mein letztes Wort in ei gener Sache: Das „Druckwerk“ platzt so langsam aus allen Nähten, ich bin also auf der Suche nach neuen Räumlichkeiten. Wenn je mand eine Idee hat, dann bitte un ter: kontakt@coq-art.eu melden.
Text: Annett Krake