Mehr Infos unter: www.daniel-k-schweitzer.com
Das letzte Wort in diesem Monat hat der 1972 in Halle Neustadt geborene Künstler Daniel K. Schweitzer. Mit elf Jahren entdeckte er seine Leidenschaft für die Fotografie, als er zum ersten Mal eine Kamera in der Hand hielt. Seitdem hat ihn der Blick durch die Linse nicht mehr losgelassen. Sein Antrieb ist es, sich selbst zu verstehen. Später arbeitete er in London als kommerzieller Fotograf und veröffentlichte dabei in renommierten Magazinen wie Vogue oder The Times. Schweitzers Buch „Heimat Neustadt" war 2014 ein Highlight seines Schaffens. Sein nächstes großes Projekt trägt den Titel „Lebenszyklen im Hospiz". Man darf gespannt sein
Hallo, Daniel K. Schweitzer, wenn Sie in diesen Tagen an Halle denken, welches Kompliment würden Sie der Stadt und/oder deren Bewohnern machen?
Ich wohne erst seit einem halben Jahr wieder in Halle und das zum ersten Mal allein. Mein Kompliment geht an die HWG, dank der ich unkompliziert eine bezahlbare Wohnung mitten in der Innenstadt gefunden habe. Ich stehe gerne früh auf, gehe langsam zur Saale und lausche in mich hinein oder höre den Vögeln zu.
Und welchen Tadel würden Sie ihr aussprechen?
In den Haltestellenbereichen des Nahverkehrs gibt es einige Stellen, die in mir einen Brechreiz auslösen - nichts für sensible Nasen und Augen. Der Boden ist oft so schmutzig, dass ich mir überlegen muss, wo ich mich hinstelle, um nicht die ankommende Bahn zu verpassen.
Kriege, Klima, Inflation – überall Krisen. Wie gelingt es Ihnen, optimistisch zu bleiben?
Optimistisch zu sein, ist mir schon zu viel Bewertung. Mir ist es gelungen, meine Emotionen besser zu verstehen und dadurch ruhiger zu werden. Mehr mit mir verbunden zu sein. Innere Einkehr ist ein wichtiger Punkt in meinem Tag. Zu spüren, wenn mein Körper oder mein Geist eine Pause braucht. Ich tanze fast jeden Tag für mich und meditiere viel. Ich freue mich riesig, wenn eine Freundin vorbeikommt und Essen mitbringt. Neugierig mit kindlichen Augen die Welt zu entdecken und Dinge zu tun, die mir am Herzen liegen, bereitet mir große Freude. Ich freue mich riesig auf mein neues, von der Kunststiftung gefördertes Projekt „Lebenszyklen im Hospiz“. Wenn ich das Thema anspreche, gibt es oft heftige Reaktionen.
Und welchen Kulturtipp in oder aus Halle würden Sie unbedingt empfehlen?
Unbedingt das Planetarium. Schon als kleiner Junge war ich fasziniert von dem Bild im Eingangsbereich mit dem Pferdekopfnebel. Die Musik, damals wusste ich nicht, dass es Pink Floyd war, und wie die Silhouette der Stadt Halle langsam verschwand, alles mystisch, und langsam blinkten die ersten Sterne auf. Und natürlich die Vernissage der Fotoausstellung „Menschen in Halle Neustadt“ am 2. September, um 16 Uhr, in der Stiftung Volkssolidarität, Hettstedter Straße 1.
So, und nun wirklich ein letztes Wort.
Finde dein Ikigai! Wim Wenders’ „Perfect Days“, eine Eintrittskarte für Menschen, die die Magie des Lebens suchen.
Text: Annett Krake