Kunst-und-Kultur-Kirmes, 10. und 11. August, Volksbühne Halle, alle Infos: www.volksbuehne.jonsch.net
Zauberkünstler und Jongleure, Flohmarkt und Tombola, feinstes Sommertheater und Literatur, ein Liedermacher-Festival und hallesche Bands. Ein Theaterabend mit Matthias Brenner, Feuershows oder ein großes WenzelKonzert. Das alles und noch viel mehr bietet das „Kunst-und-Kultur-Kirmes“- Festival an und in der Volksbühne am Kaulenberg. Und auch der Liedermacher Bastian Bandt wird am 10. August um 20 Uhr ein Konzert spielen. Grund genug, bei Bandt nachzufragen
Hallo, Bastian, wie sieht Ihr Leben denn gerade aus?
Ich spiele so zwei bis drei Konzerte die Woche, manchmal ist etwas Pause, aber nicht oft. Es werden auch dieses Jahr wieder über einhundert. Demzufolge verbringe ich die meiste Zeit auf der Schiene. Wenn ich zu Hause in der Uckermark bin, lebe ich auf einem kleinen Hof, den mein Bruder und seine Frau bewirtschaften. Dort steht ein Zirkuswagen, in dem ich wohne. Auf dem Hof helfe ich, wie ich kann. Ein langgehegter Traum, der jetzt so dalag und gelebt werden wollte. Dann wieder Tour, Hotel, große Stadt, lange Nächte, bunte Lichter.
Ich kann mir vorstellen, dass Sie bei Ihren Auftritten in größeren Städten mit Ihren dreckigen, erdigen, ehrlichen und berührenden Songs, die vom Land berichten, in Herzkammern landen, die eher weniger belüftet sind. Natürlich spiele ich auf den Unterschied von Land und Stadt an. Nehmen Sie das während Ihrer Konzerte auch wahr?
Ich glaube, dass die Romantik, die Problematiken und die Gefühle der ländlichen Kulisse, in der meine Lieder manchmal und aus gegebenen Anlässen spielen, universell und bei jedem abrufbar sind – egal, wo er lebt. Zynismus, Arroganz und kulturelle Müdigkeit sind aber dann doch eher Akzente der Metropolen, das stimmt. Und manchmal verwundere ich dort und höre den Satz: „Du meinst es richtig ernst, stimmt’s? Hatten wir lange nicht.“
Was sehen Sie aktuell für ein Land, das Sie da mit der Bahn bereisen?
Ich singe jetzt über 30 Jahre meine Lieder. Genau so lange bin ich auf Tour. 30 Jahre in Bahnen, auf Schiffen, in Tourbussen, mit Fahrrad, Pferdekutsche und Straßenbahn. Die Wahlergebnisse lassen sich erahnen, wenn man den Gesprächen lauscht. Oder mit den Leuten redet. Das kann übrigens jeder, dazu braucht es keinen Tourplan.
Ergänzen Sie mal bitte diesen Satz: „Die Volksbühne Halle …
… ist einer meiner absoluten Lieblingsorte zum Konzertieren, Proben, Schreiben, Feiern und Knutschen. Jonas Schütte, der Macher und Erfinder dieses wunderbaren Ortes, ist mein Freund. Das vollständige Interview findet sich unter: www.facebook.com/HalleFrizz.
Text: Mathias Schulze