16. Women in Jazz-Festival, alle Infos: www.womeninjazz.de
Es ist ein Trauerspiel. Aber ein Totalausfall wäre noch trauriger: Das 16. Women in Jazz-Festival vom 30. April bis 15. Mai muss komplett ins Netz weichen
Die Vorbereitungen waren komplex, das Fazit derselben, das Women in Jazz-Veranstalter Ulf Herdens zieht, liest sich wunderbar sperrig: „Die Women in Jazz GmbH hat am 26. März 2021 das 16. Jazzfestival Women in Jazz als Modellprojekt gemäß § 14 der 11. SARS – CoV – 2 Eindämmungsverordnung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Stadt Halle beantragt. Das Konzept beinhaltete umfangreiche Hygienemaßnahmen, eine Indoorund Outdoorvariante und eine Corona- Teststation am Hauptveranstaltungsort, der Georg-Friedrich- Händel Halle.“
Und dann kam die Sieben-Tage- Inzidenz, die Stadt kann aktuell keine Modellprojekte genehmigen. Also wandert das Festival ins Internet, die Veranstaltungen werden live oder mit geringfügiger zeitlicher Verzögerung als Stream übertragen. Und das zumeist an den geplanten Veranstaltungsorten.
Los geht es am 30. April mit Uschi Brüning, ab 19.30 Uhr widmet sie sich im Schlossgartensalon Merseburg der begnadeten Billie Holiday. „Ein schwieriges Unterfangen, aber nicht schwierig genug, um es nicht zu versuchen. Ihre Lebensgeschichte berührt mich zutiefst und ihrer gedenke ich, wenn ich singe.“
Zwei grandiose Musiker unterstützten sie dabei, Jan Roder am Kontrabass und Michael Griener am Schlagzeug, sagt Brüning, die am 1. Mai ab 19.30 Uhr auch ihre Autobiografie „So wie ich“ aus der Pauluskirche vorstellen wird.
Weiter geht es online am 2. Mai ab 10 Uhr mit dem Jazz-Gottesdienst aus der Pauluskirche, auch hier wird Uschi Brüning singen – und zwar Lieder, die sie „nicht mehr loslassen“. Der Jazz-Gottesdienst wird auch live Menschen empfangen können, alles natürlich immer abhängig von der dann vorherrschenden Inzidenz.
Am 8. Mai wird ein Doppelkonzert ab 19.30 Uhr aus der Händel- Halle gestreamt: Caro Josée und die Band „The Swingin‘ Hermlins“ sorgen für Swing der Extraklasse. Ein Jazzkonzert von Ariane Toffel auf dem Europacarillon, also vom Roten Turm aus, gibt es am 9. Mai um 13 und 16 Uhr.
Wird ein Treffen auf dem Marktplatz auch unter Hygienebedingungen nicht möglich sein, wird auch dieses Konzert gestreamt. Ebenfalls am 9. Mai wird June Cocó ab 17 Uhr aus der Händel- Halle zu empfangen sein.
Dann folgt am 10. Mai Lisa Bassenge mit ihrem „Mothers“- Programm, gestreamt wird ab 19.30 Uhr, es gibt Blues, Chansonund Popmusik. Weiter geht es am 11. Mai um 19.30 Uhr mit Reut Regev, gesendet wird aus dem Gesellschaftshaus Magdeburg. Zur gleichen Zeit wird auch das Konzert von Izabella Effenberg aus der Händel-Halle übertragen.
Am 12. Mai folgt ab 19.30 Uhr das Doppelkonzert von Nora Benamara (im Bild) und dem palästinensisch- syrischen Pianisten und Sänger Aeham Ahmad, übertragen wird aus der Händel-Halle. Dann folgt am 13. Mai ein weiteres Doppelkonzert, ab 19.30 Uhr spielen Marta Wajdzik (im Bild) und Monika Herzig in der Händel-Halle.
Viviane de Farias gibt am 14. Mai ab 20 Uhr einen Einblick in den brasilianischen Jazz. Maya Sona Jobarteh soll am 15. Mai ab 20 Uhr aus der Händel-Halle zu empfangen sein. „Ob das mit der Einreise klappt, wissen wir aber noch nicht“, sagt Ulf Herden.
Am gleichen Tag und zur gleichen Zeit wird man aber auf jeden Fall Anna Maria Jopek erleben können. Ebenfalls digital ist die Fotoausstellung mit Bildern von Rüdiger Schestag zu bewundern. Eine sogenannte hybride Variante ist für die Workshops vorgesehen. Da kann man sowohl live als auch digital dabei sein.
Zudem wird es ein digitales und ein neues analoges Programmheft geben, auch die Newsletter-Funktion informiert über alle Veranstaltungen und Neuigkeiten.
Text: Max Feller