Antiheld | Disturbia | Label: Arising Empire | VÖ: 09.04.2021 | Wertung: 4/5
Wer auf dreckigen Deutschrock nicht verzichten möchte, höre mal bei der Stuttgarter Band „Antiheld“ rein. „Disturbia“ heißt das neue Album, von der Feier des Lebens bis zur Verarbeitung privater Verluste, vom kratzigen Gesang bis zum punkigen Gitarrensolo ist alles mit dabei. Da geht es um Drogentrips, Freiheiten und Freundschaften, da geht es um die Grausamkeiten und Klimakrisen der Welt, um den persönlichen Glauben und die Verzweiflung. Pathetisch, aber aufrichtig. Grund genug, Gitarrist André Zweifel zum Steckbrief-Interview zu bitten.
Welcher Song hat Sie zuletzt berührt?
Das war der Song „Wiegenlied“, welchen unser Sänger Luca geschrieben hat, in dem die tragische Geschichte eines gemeinsamen Freundes und Arbeitspartners verarbeitet wurde. Das hat mich kalt erwischt, als er mir das zum ersten Mal vorspielte. Er wird auf dem Album zu hören sein.
Sie und ein iPod auf einer einsamen Insel. Es passen nur drei Songs drauf. Welche?
„Bohemian Rhapsody“ von Queen, „Gipfelkreuz“ von Heisskalt und „Barfuß“ von Clueso.
Was wären Sie geworden, wenn es mit der Musik nicht geklappt hätte?
Die Frage ist, wann klappt es mit der Musik? Wenn man davon seinen Lebensunterhalt bestreiten kann? Wenn man von vielen Menschen gehört wird? Ich glaube, zum Musiker-Sein gibt es keine Alternative. Das ist man oder nicht. Für mich ist das eher eine Lebenseinstellung, auch wenn man vielleicht noch einen anderen Job nebenher machen muss.
Ihre Inspirationen kommen von …
Da fallen mir tausend Dinge ein. Inspiration und Ideen kommen von Situationen, die man im Alltag erlebt. Von der Musik anderer Künstler, von Filmen, Büchern oder Geschichten. Das ist sehr vielseitig. Man muss ein guter Zuhörer und Beobachter sein, dann kann man aus allem etwas herausziehen.
Vollenden Sie bitte diesen Satz: „Mit Helene Fischer würde ich gern einmal …
… für einen Tag tauschen. Ist bestimmt spannend mal einen Tag in eine komplett andere Rolle zu schlüpfen!
Der Soundtrack Ihres Lebens?
Ändert sich immer mal wieder. Im Moment entwickelt er sich wieder etwas „back to the roots“, also zurück in die 90er. Die Musik, die einen geprägt hat, wird man wohl nie ganz los.