Händel im Herbst – die „kleinen“ Händelfestspiele, diverse Orte in der Stadt: Ulrichskirche, Händelhaus, Oper, Informationen unter: www.haendelhaus.de & www.buehnen-halle.de
Aufgemerkt – für alle unermüdlichen Verehrer des größten Sohns der Stadt gibt es in der grauen Zeit die „kleinen“ Händel-Festspiele! Händel-Fans müssen nicht bis zum nächsten Frühjahr warten, wenn die großen Spiele wieder beginnen. Die Musik kann man in seiner Geburtsstadt ebenso vom 28. November bis 1. Dezember bei „Händel im Herbst“ erleben
Am Freitagabend, dem 29. November, findet der Höhepunkt des kleinen Festivals statt. In einem Festkonzert treten die ukrainische Sopranistin Olena Tokar (Foto) und der Altus Terry Wey mit dem Kammerorchester Basel in der Konzerthalle Ulrichskirche auf. Olena Tokar gehört zu den prominenten jungen Sängerinnen der Musikszene. 2012 wurde ihr der erste Preis des renommierten ARD-Musikwettbewerbs zuerkannt.
Terry Wey, für „Fono Forum“ einer der Besten seines Faches, ist ständiger Gast der Barock-Festivals und arbeitet regelmäßig mit den bedeutenden Dirigenten des Repertoires zusammen. Gemeinsam werden sie mit diesen beseelten und sehnsüchtigen Kompositionen im Konzert „Abschiedsarien“ zu begeistern wissen.
Am Abend zuvor erklingt in der Ulrichskirche ein Pasticcio aus „Hercules“-Vertonungen von Händel („The Choice of Hercules“) und Bach („Lasst uns sorgen, lasst uns wachen“). Clemens Flämig leitet dabei die Staatskapelle und den Stadtsingechor zu Halle. Am Samstag folgen um 16 Uhr eine Kuratoren- Führung durch die Jahresausstellung „Ladies first“ im Händel- Haus. Um 18 Uhr präsentieren Mitglieder des Ensembles der Komischen Oper Berlin Telemanns „La capricciosa e il credulo“ im Kammermusiksaal des Händel-Hauses.
Und am Sonntag spielt um 11 Uhr Franziska Fleischanderl auf dem Salterio in der historischen Bohlenstube des Händel-Hauses festliche Adventsmusik. Das Zupfinstrument war im 18. Jahrhundert sehr beliebt, ist heute so gut wie unbekannt. Fleischanderl gilt als Virtuosin auf diesem Instrument, dessen Klang man gern als „dolce conforto“, als sanfter Tröster, bezeichnet. Nachmittags gibt es dann die Wiederaufführung der diesjährigen halleschen Produktion „Julius Cäsar in Ägypten“ in der Oper Halle zu erleben. Wenn das nicht das Warten auf die großen Händelfestspiele im Frühling mehr als versüßt! Karten in diversen Kategorien sind im Händelhaus an der Theaterkasse zu haben und berechtigen teils zum Besuch der Händelhaus-Ausstellung.
Text: André Schinkel