Lisa Who | Ein neuer Beginn | Label: The Shit Reords | VÖ: 07.05.2021 | Wertung: 4/5
Wenn Pink Floyd auf die französische Band „Air“ trifft, wenn sich kosmischer Rock, sphärischer Indie und eingängiger Deutschpop vereinen, bekommt man „Ein neuer Beginn“. So heißt das aktuelle Album der Berlinerin Lisa Who, Jahrgang 1984, die zeigt, dass melancholisch-verträumter Gesang durchaus tanzbare Up-Tempo-Nummern zustande bringen kann. Der Produzent ist Sebastian Madsen, der Sänger der Band „Madsen“. Und weil lyrische Ohrwürmer, treibende Beats, bombastische Rockgitarren und diverse Synthie-Spielereien hier so geschickt miteinander verwoben sind, haben wir Lisa Who zum Steckbrief-Interview gebeten …
Wie würden Sie Ihre Musik in drei Worten beschreiben?
Eigen, sphärisch, entspannt.
Welcher Song hat Sie zuletzt berührt? Warum?
(The Rain from Light and Shadow) von Ichiko Aboa. Das Lied habe ich zufällig gehört. Ich verstehe kein Wort, aber das ist auch absolut nicht nötig, um von Musik berührt zu werden. Die Weichheit in ihrem Gesang und ihr wunderschönes Gitarrenspiel haben mich musikalisch in den Arm genommen. Hach Ichiko, danke dafür.
Sie und ein iPod auf einer einsamen Insel. Es passen nur drei Songs drauf. Welche?
Puh, sehr schwer und wahrscheinlich wäre das jede Woche anders, aber für heute: Billie Holiday „All of me“, Khruangbin „So we won’t forget“ und Julia Jacklin „Don‘t know how to keep loving you“.
Was wären Sie geworden, wenn es mit der Musik nicht geklappt hätte?
Da ich eine ausgeprägte soziale Ader habe, wäre ich sicher im sozialen Bereich gelandet. Lustigerweise bin ich diesem Instinkt letztes Jahr gefolgt und arbeite seit der Pandemie nebenbei in der Betreuung im Pflegewohnheim für Seniorinnen. Das ist eine so bereichernde Arbeit, dass ich sie beibehalten möchte, auch wenn ich wieder als Musikerin arbeiten kann.
Ihre Inspirationen kommen von …
… den Menschen, die mich umgeben, den Büchern, die ich lese, der Musik, die ich höre und all den Gedanken, die diese Dinge in mir auslösen.
Vollenden Sie bitte diesen Satz: „Mit Helene Fischer würde ich gern einmal …
… zusammen Musik machen beziehungsweise gemeinsam mit ihr ein Lied für sie schreiben. Am besten mit meinem Freund Sebastian, wir sind ein Super-Team und zu dritt käme sicher ein tolles Stück Musik dabei heraus. Könnt ihr das weiterleiten?
Der Soundtrack Ihres Lebens?
Simon & Garfunkels Album „The Graduate“.
Text: Max Feller