Simone Kermes & Philharmonia Frankfurt, 5. Oktober, Händel-Halle, 19.30 Uhr, Tickets: www.cultour-buero-herden.de
Die Leipziger Sopranistin und Echopreisträgerin Simone Kermes, Jahrgang 1965, gastiert im Oktober mit dem Orchester „Philharmonia Frankfurt“ in Halle. Mathias Schulze hat mit der Sängerin gesprochen
Hallo, Simone Kermes, wie blicken Sie heute auf Leipzig, Halle und Mitteldeutschland?
Es hat sich sehr viel verändert. Alles ist im Umbruch, sowohl in positiver Hinsicht als auch entgegengesetzt. Wir haben zu akzeptieren, dass alles im Fluss ist und dass Veränderungen immer wichtig sind, damit die Menschheit sich weiterentwickelt. Die Menschen in der Region prägen das Bild einer Landschaft. Kultur ist dabei sehr wichtig. Deshalb wäre es mein Wunsch, dass die Menschen die Kunst in ihrer Vielfalt stets feiern. Musik ist Magic. Musik ist ein Seelenheiler. Musik verschönert unser Leben. Musik ist Liebe.
Das Singen: Ist es eine reine Liebesbeziehung? Oder gibt es auch Höhen und Tiefen?
Natürlich muss man besessen sein, wenn man eine Sache mit Herz und Seele macht. Das Singen verlangt einem alles ab, es ist der gesamte Körper, der dazu gebraucht wird. Ist der Körper und die Seele krank, ist es unmöglich zu singen. Die Stimme ist nochmals ein Körperteil, was so winzig und filigran ist, dass es zu pflegen und schützen gilt. Ich liebe meine Stimme, es gibt Höhen und Tiefen. Gibt es diese Erfahrung nicht, leben wir nicht. Meist geben uns die Tiefen im Leben die Voraussetzungen, es später besser zu machen. Wer nie eine Krise gemeistert hat, fällt beim ersten Windstoß um. Mir ist oft der Wind um die Nase geflogen, ich bin immer wieder aufgestanden, habe die Krone gerichtet.
Was machen Sie, um sich um die eigene Stimme zu kümmern?
Viel und gut schlafen, das ist das Wichtigste, weil sich im Schlaf der Körper repariert und regeneriert. Gesundes und Gutes essen. Mich bewegen, das mache ich mit meinem Hund Dante. Ansonsten? Positiv jeden Moment genießen, sich an Schönem laben. Das Leben wird nur im Moment gelebt.
Warum sollte man am 5. Oktober in die Händel-Halle kommen?
Das Programm heißt „Magic of Barock“. Und Magie werde ich in Form von frischer, neuer Energie an das Publikum senden. Wer seine Seele und sein Herz öffnet, wird sich positiv aufladen. Gleichzeitig wird er in die Schönheit der Barockmusik, die quasi Pop-Musik ist, entführt. Das Ergebnis: Gefühle pur, Gänsehautmomente, Genuss auf allen Ebenen. Ich möchte mein Publikum berühren, ihnen unvergessliche Momente der Leichtigkeit geben.
Text: Mathias Schulze