Der Schöne, das Biest und der Name der Rose, 8. bis 31. August, Innenhof der Ulrichskirche Halle, alle Termine: www.kulturreederei.de
„Der Schöne, das Biest und der Name der Rose“ heißt das Sommertheaterstück der Kulturreederei aus Halle. Ein Titel, der Fragen aufwirft. Grund genug, bei Schauspieler Manuel Wagner, der das Stück mitgeschrieben hat, nachzufragen
Die Ankündigung klingt absurd. Frei nach Umberto Ecos „Im Namen der Rose“ und Disneys „Die Schöne und das Biest“ ist ein Open-Air-Theaterstück entstanden. Wie kann man gekonnt diese beiden Stoffe zusammenziehen?
Wir sind für die Idee, die beiden Stoffe zusammenzubringen, nicht ursächlich.
Auch das noch!
Im letzten Jahr haben wir unser Publikum abstimmen lassen. Beide Stücke erhielten gleich viele Stimmen. Als wir das Ergebnis sahen, kamen wir leicht ins Schwitzen, haben aber beschlossen, die Entscheidung zu respektieren. Schnell wurde klar, dass sich durch das Vermengen der beiden Stoffe eine komplett neue Geschichte entwickelt. Die Gegensätzlichkeit der kargen Klosterwelt und der knalligen liebenswerten Disney-Figuren macht das Ganze besonders reizvoll. Herausgekommen ist ein temporeicher, witziger Abend, der nur so absurd ist wie das Leben selbst, das am Ende noch ausgiebig gefeiert wird.
Die Kulturszene im Osten …
… ist vielfältig, voller kreativer Menschen, die sich auch von schwierigen finanziellen Situationen und anderen Widrigkeiten nicht aufhalten lassen, ihr Ding durchziehen. Natürlich bin ich hier für viele der „Wessi“, aber das stört mich nicht. Ich mache meine Identität nicht unbedingt an meiner Herkunft fest. Allerdings blicke ich mit großer Sorge auf die kommenden Wahlen, ich hoffe sehr, dass die Wählenden sich im September für die Demokratie entscheiden und nicht auf rechtspopulistische Hetze hereinfallen.
Wie nehmen Sie Halle und Leipzig wahr?
Beide Städte haben ihren ganz eigenen Stil, sind super spannend. Ich habe oft das Gefühl, dass die Menschen viel mehr mit ihrer Stadt verbunden sind, weil sie in den Jahren nach der Wende vieles aufgebaut und geschaffen haben, was die Städte jeweils geprägt hat. In Halle ist es noch ein wenig gemütlicher und familiärer als in Leipzig, dafür ist Leipzig mit seiner Kiez-Kultur auch auf eine gewisse Art und Weise ziemlich heimelig.
Das vollständige Interview ist auf unseren Facebook-Seiten facebook.com/HalleFrizz und facebook.com/FrizzLeipzig nachzulesen.
Text: Mathias Schulze