„Liebe. Laube. Gartenzwerg. Und das Herz des Grafen!“, 1. Juli bis 4. September, Graben der Moritzburg, jeweils 19 Uhr, www.apron.de
Theater Apron lädt wieder in den Graben der Moritzburg. „Liebe. Laube. Gartenzwerg. Und das Herz des Grafen!“ heißt das Stück. Es stammt aus der Feder von Alexander Terhorst, der auch Regie geführt hat. Grund genug, bei Terhorst nachzufragen
Voraussetzungen waren schon einmal bessere.
Probleme heißen ja inzwischen Herausforderungen. So gesehen haben wir tolle Herausforderungen. Zwischenzeitlich verlangte das Gesundheitsamt vom Schauspielensemble, sechs Meter Abstand zu halten. Die Bühne ist aber nur 5,70 breit. Was für eine Herausforderung!
Gab es noch mehr Auflagen?
Unser Freilufttheater wird jetzt ähnlich behandelt wie der Innenraum einer Gaststätte. Nur am Platz darf das Publikum die Mund- Nasen-Bedeckung ablegen. Ansonsten geht es mit Maske vom Kassenbereich durch den Burggraben und auf die Toiletten. Zudem müssen wir persönliche Daten der Zuschauer sammeln, damit eventuelle Infektionsketten zurückverfolgt werden können. Passend zum Thema des Stückes werden wir die Sitzreihen in grün umrandete „Parzellen“ einteilen. Die Gäste sind quasi Gartennachbarn auf jeweils zehn Stühlen. Zwischen den Parzellen bleibt eine Luftschleuse von mindestens 1,50 Metern. Insgesamt werden wir dadurch nur noch halb so viele Zuschauer und Zuschauerinnen reinlassen können – also im Vergleich zu den Vorjahren. Um den finanziellen Verlust auszugleichen, spielen wir einerseits mehr Vorstellungen, andererseits mussten wir die Eintrittspreise erhöhen, um 5 Euro je Karte.
Der Kleingarten – ein schillernder Begriff.
In Kleingärten bündeln sich gesellschaftliche Fragen. Besitz, Klimawandel, Arbeit, Erholung, Gesundheit, Urwüchsigkeit und Beschneidung. Schon vor Corona waren stadtnahe Kleingärten heiß begehrt, im Moment liegt die Wartezeit für einen Schrebergarten in Halle bei bis zu drei Jahren. Andererseits ist attraktives Bauland bei Investoren heiß begehrt. Da geraten schnell auch Kleingärten ins Visier. Das ist unser Thema.
Wird es die gewohnte ästhetische Handschrift geben?
Ja und nein. Wer Apron im Burggraben kennt, weiß, wir lieben die aktuelle Komödie, die Farce und die Groteske. Diesmal werden mehrere weltweit bedeutsame Themen brandaktuell auf unsere Lebensumstände in Halle reflektiert. Theatralisch ergänzt wird das boulevardeske Schauspiel durch musikalisch unterlegte Choreographien, Lieder mit kabarettistischen Texten, Hörspielsequenzen und magische Momente.
Text: Mathias Schulze