Programm, alle Infos und Spendenkonto: www.verein.format-filmkunstverleih.de
Zum Ende des Jahres schließt der „Format Filmkunstverleih“. Ein neugegründeter Verein möchte die Sammlung retten. Mit dabei: Beppo Brandenburger. Mathias Schulze hat ihn zum Gespräch gebeten
Hallo Beppo, was war die Intention, warum habt ihr den Verein gegründet?
Viele von uns bezeichnen sich selbst als Film-Enthusiasten und der „Format Filmkunstverleih“ war die letzten 18 Jahren die Anlaufstelle gewesen, um gute Filme zu schauen. Natürlich hat sich in diesen Jahren in der Branche viel getan, Videotheken wurden durch Online-Dienste ersetzt. Deswegen ist unsere Vereinstätigkeit auch darauf gerichtet, dieses unabhängige Kulturgut mit seinen 19.000 Titeln öffentlich für jedermann zugänglich zu machen, als nutzbares Filmarchiv langfristig zu bewahren und zu erweitern. Der Umfang und die Qualität des Filmangebots sind einzigartig für Halle und seine Umgebung. Darüber hinaus möchte der Verein Filmveranstaltungen zu gesellschaftlich und filmhistorisch relevanten Themen durchführen - und das bevorzugt in Zusammenarbeit mit anderen filmkulturellen Institutionen. Dazu gehören Filmvorführungen, Filmretrospektiven oder Filmdiskussionen. Wir möchten Workshops und Projekte, beispielsweise zur Einführung in die Filmanalyse, aber auch zur Filmproduktion organisieren und anbieten. Und zwar mit dem Ziel, Medienkompetenz und reflektierte Mediennutzung zu vermitteln und zu fördern.
Was ist das Ziel?
Für das nächste Jahr erhoffen wir uns als Verein, einen Großteil der Sammlung in einem Wert von 100.000 Euro vom jetzigen Inhaber zu erwerben. Das haben wir heute Dank der vielen Spenden schon zu einem Viertel geschafft! Um die einzigartige Filmsammlung zu erhalten, auch in Zukunft weiter anwachsen zu lassen, braucht es jedoch noch mehr. Ziel ist es, allen Film-Begeisterten und Neugierigen die Filmsammlung zugänglich zu machen und damit einen lebendigen Ort im Zentrum der Stadt zu bieten: Zum Stöbern, zum Austausch und um bei thematischen Filmabenden oder anderen Formaten in die Welt des Films einzutauchen. Eine institutionelle Unterstützung von der Stadt oder auch von anderen Organisation in der Zukunft ist natürlich wünschenswert, denn als „Cinethek-Videoarchiv“ bieten wir mit unserer Größenordnung einen öffentlichen Zugang zu Filmen wie es sonst nur von Bibliotheken oder Archiven zu erwarten ist.
Das vollständige Interview ist unter www.facebook.com/HalleFrizz einsehbar.
Text: Mathias Schulze