Auch in Halle schwingen sich die Immobilienpreise in immer größere Höhen auf. Eine Trend-Umkehr ist nicht in Sicht. Das ist die Realität. Damit wird unweigerlich auch der Traum vom wunderschönen Wohnen zur Miete immer teurer. Doch die Kostenfalle ist nicht unausweichlich, hat Madlen Möbius recherchiert
Spätestens bei dem Gedanken an die ersten eigenen vier Wände kommt das Thema der Finanzierung des neuen Lebensabschnittes auf den Tisch. Es stehen plötzlich unzählige Fragen im Raum, die zunächst den ein oder anderen Wohnungssuchenden womöglich verunsichern und den Traum der eigenen Wohnung als fast unerreichbar erscheinen lassen. Die Medien, welche von Mieterhöhungen, dem Mietendeckel oder über Wohnungsmangel in Großstädten berichten, stiften zusätzlich Verwirrung. Berechtigt?
Kostencheck
In den halleschen Gefilden gehen die Großstadtuhren in Anbetracht der Wohnungssituation und der Mietpreisgestaltung glücklicherweise etwas langsamer. Dennoch ist bei der Suche nach der eigenen Bleibe ein scharfes und beobachtendes Auge auf die Wohnungsangebote zu richten. Bei der Erkundung des Wohnungsmarktes ohne zeitlichen Druck, ist doch bisher jeder fündig geworden. Was allerdings für jeden Interessenten gelten sollte, damit der eigene finanzielle Rahmen nicht überschritten wird, ist der persönliche Finanzcheck.
Schon vor Beginn der Suche ist die Prüfung des eigenen finanziellen Rahmens wichtig um festzustellen wie hoch die monatliche Mietbelastung maximal sein darf. Hierfür hat sich eine Faustregel etabliert, die besagt, dass die monatlich zu zahlende Miete 30 Prozent des Nettoeinkommens nicht überschreiten sollte. Gemeint ist also das Einkommen, welches im Monat auf dem Girokonto tatsächlich zur Verfügung steht. Ein Rechengenie ist für diese einfache Finanzplanung in Sachen Miete daher nicht von Nöten. Die Obergrenze der Miete, Kaltmiete zuzüglich der Heiz- und Betriebskosten, ist daher recht simpel zu errechnen. Nun kann also das Stöbern im Internet oder die direkte Kontaktaufnahme zu Maklern oder Vermietern starten, oder?
Wohnungsbaugenossenschaft „Eisenbahn“ e. G.
Peißener Straße 1a, 06112 Halle (Saale)
Telefon: (0345) 56 41 60
Telefax: (0345) 56 41 613
Internet: www.wgeisenbahn.de
E-Mail: info@wgeisenbahn.de
Öffnungszeiten:
Mi:
9.00—12.00 Uhr und
14.00—18.00 Uhr
Wohngebiete:
Freiimfelde, Trotha, Kröllwitz, Giebichenstein, nördliche Innenstadt, südliche Innenstadt, Altstadt, Gesundbrunnen, Damaschkestraße, Südstadt, Silberhöhe
Besonderheiten: Serviceaktionen mit dem Wohnzentrum Lührmann, Hausmeisterservice, digitale Haustafeln in jedem Eingang, Vermietungsaktionen in ausgewählten Beständen, Studentenaktionen, Mitglied der Initiative „WG HALLE“ – Förderung hallescher Vereine.
Hallesche Wohnungsgesellschaft mbH HWG
Hansering 19, 06108 Halle (Saale)
Telefon: (0345) 527-10 65
Telefax: (0345) 527 20 30
Internet: www.wohnen-halle.de
E-Mail: vermietung@hwgmbh.de
Öffnungszeiten:
Mo.:
9.00—12.00 Uhr und
13.00–15.00 Uhr
Di., Do.:
9.00—12.00 Uhr und
13.00–18.00 Uhr
Mi., Fr.:
9.00—12.00 Uhr
Wohngebiete: alle (außer Halle-Neustadt)
Besonderheiten: Kautionsfreiheit für alle Wohnungen, 24-Stunden-Erreichbarkeit (Havarie und Notdienst), Umzugsservice, Hausmeisterservice, Vor-Ort-Service, Wohnberatung Nachbarschaftstreff, Gewerberaumvermietung, Gästewohnungen, Vermietungsaktionen in ausgewählten Beständen, Studentenaktion
weitere Informationen unter: www.wohnen-halle.de/aktionswoh
Wohnen kostet mehr als Miete
Egal ob in der City, in Halle- Neustadt oder im Saalekreis gelegen, neben der Mietzahlung, die monatlich im Voraus an den Vermieter zu leisten ist, fallen weitere laufende Kosten an. Oft sind diese Kosten nicht über die Miete abgedeckt und zusätzlich zu zahlen. Im Folgenden sind einige davon aufgeführt:
● einmalige Zahlung, je nach vertraglicher Vereinbarung:
- die Mietkaution
- bei Genossenschaftswohnungen die sogenannten Genossenschaftsanteile
● wiederkehrende Zahlungen, je nach vertraglicher Vereinbarung:
- Stromversorgung für die Wohnung
- GEZ/Rundfunkgebühren
- Hausratversicherung und Haftpflichtversicherung
- Kosten für den Internetanschluss
- TV/Kabelgebühren, sofern nicht in den Nebenkostenvorauszahlungen an den Vermieter vorhanden (vor Abschluss des Mietvertrages den Vermieter befragen)
Überdies ist die einmal im Wirtschaftsjahr durch den Vermieter zu erstellende Betriebskostenabrechnung nicht zu vergessen, außer es wurde eine nicht abzurechnende Betriebs- und Heizkostenpauschale im Mietvertrag vereinbart. In der Regel sind jedoch die Betriebs- und Heizkosten als sogenannte Vorauszahlungsbeträge angesetzt und eben diese werden im Rahmen der Betriebskostenabrechnung den tatsächlich angefallenen Bewirtschaftungskosten gegenübergestellt und auf den Mieter umgelegt, wie es so schön in der Immobilienbranche formuliert heißt. Im Ergebnis dieser Umlage, steht ein Guthaben oder eine Nachzahlung für den Mieter zu Buche.
Daher ist es ratsam, die Höhe der durch den Vermieter veranschlagten Heiz- und Betriebskostenvorauszahlungen zu prüfen. Eine entsprechende Regelung zur Abrechnung der Betriebs- und Heizkosten sollte in jedem Mietvertrag formuliert sein.
Kommt das böse Erwachen?
Die Vorstellungen, die man einst über die ersten eigenen vier Wände hatte, entsprechen leider häufig nicht der Realität. So werden zum Beispiel eine zentrale Lage, moderne Ausstattung sowie ein großer Balkon oder eine Dachterrasse angestrebt. Und das Ganze dann zu einem schmalen Mietzins, so dass das restliche monatliche Budget noch für Freizeitaktivitäten und die anderen notwendigen finanziellen Aufwendungen reicht. Die ersten Recherchen schicken Wohnungssuchende dann meist recht schnell auf den Boden der zu teuren Tatsachen.
Die in der Saalestadt agierenden Vermieter haben in den letzten Jahren die Mietpreise für Wohnraum nicht nur in den beliebten Lagen der Stadt, wie Kröllwitz, die Altstadt oder das Mühlweg- oder Paulusviertel deutlich angehoben. Auch Mieter anderer Stadtteile haben zuweilen sogenannte Mieterhöhungsverlangen seitens der Vermieter erhalten. Dennoch ist Wohnraum in guten und begehrten Lagen oftmals zu höheren Konditionen anzumieten, als eben eine Wohnung in einem nicht zentralen oder angesagten Viertel.
Ein aktuell gültiger Mietspiegel der Stadt Halle, welcher Miet - preisspannen für Wohnungen nach bestimmten Merkmalen festlegt, existiert bislang nicht. Eine Alternative zu den beliebten Lagen: Die Suche auf die nicht so hippen Stadtteile ausdehnen. Warum?
Hallesche Wohnungsgenossenschaft FREIHEIT eG (HWF)
Freyburger Straße 3, 06132 Halle (Saale)
Tel.: (0345) 7 75 40
Hotline: 0800 40 111 40 (kostenlos)
Internet: www.wgfreiheit.de, www.freiraum-halle.de
E-Mail: info@wgfreiheit.de
Öffnungszeiten:
Mo. bis Fr.:
7.00—19.00 Uhr,
Servicebüro Innenstadt, Große Steinstr. 9:
10.00—17.00 Uhr
Tel.: (0345) 290 20 86
Wohngebiete: Ammendorf, Wohnpark Elsteraue, Waldstadt Silberhöhe, Südstadt I und II, Innenstadt, Trotha, Heide-Nord
Besonderheiten: Kinderclub, Rabatte bei halleschen Möbelhäusern, Speditionen und Firmen etc. gegen Vorlage der Servicekarte, Gästewohnungen, Seniorenwohnungen, familienfreundliche 3- bis 6-Raum-Wohnungen, Studenten-Wohnen und WGs, Begegnungsstätten
BWG Bau- und Wohnungsgenossenschaft Halle - Merseburg e.G.
Hallorenring 8, 06108 Halle (Saale)
Tel.: (0345) 6 93 05
Internet: www.hallebwg.de
E-Mail: info@hallebwg.de
Öffnungszeiten: täglich 9.00–18.00 Uhr
Wohngebiete: Halle Innenstadt, Paulusviertel, Trotha, Rosengarten, Südstadt, Neustadt, Merseburg Nord
Besonderheiten: Wohnungsgenossenschaft, faire, stabile Mieten, Sozialsprechstunde, Möglichkeiten der demokratischen Mitbestimmung, vielfältige Angebote des genossenschaftseigenen Sozialmanagements: Vorträge, Spielenachmittage, Sportangebote, über 50 Sportgruppen
Bauverein Halle & Leuna eG
Schülershof 12, 06108 Halle (Saale)
Telefon: (0345) 67 34 0
Internet: www.bauverein-halle.de
E-Mail: info@bauverein-halle.de
Öffnungszeiten:
Mo. bis Do.:
9.00–14.00 Uhr
Fr.:
9.00–12.00 Uhr
Wohngebiete: Paulusviertel, Innenstadt, Kröllwitz, Thaerviertel, Lutherviertel, Johannesplatz, Halle-Neustadt, Diemitz, Silberhöhe, Vogelweide, Wörmlitzer Platz, Landrain, Frohe Zukunft und weitere
Besonderheiten: Unser Plus für dich: Wohnungsgenossenschaft mit über 110 Jahren Erfahrung, schöne, zentrale Wohngebäude aus den 20er und 30er Jahren und Neubauten im gesamten Stadtgebiet, Mitspracherecht, 24/7-Erreichbarkeit, faire Mieten, eigene Hausmeister im Quartier, Treffpunkte mit verschiedenen Veranstaltungen und Sportangeboten, Unterstützung bei Behördengängen, Gästewohnungen, Social Media, Mieterfeste, besondere Aktionen und noch jede Menge mehr.
Unweit vom Zentrum …
… und verkehrsgünstig gelegen sowie in wenigen Minuten zu erreichen, ist die Neustadt von Halle. Damals als eigenständige und kreisfreie Stadt erbaut, wurde sie 1990 mit Halle vereinigt. Durch den Ausbau des Straßenbahnnetzes und der allgemeinen Verkehrsanbindung, ist die City mit der Neustadt auf kurzem Wege verbunden. Die Wohnungsunternehmen und privaten Immobilieneigentümer mit Wohnungsbeständen in Ha-Neu investieren seit einigen Jahren in diesen besonderen Wohnungsmarkt. Mit Erfolg.
Die Ausstattung der Wohnungen, der Service am Mieter und nicht zu vergessen die erschwinglichen Preise sind wesentliche Kriterien dafür. Diesen Teil von Halle einmal genauer unter die Lupe zu nehmen, lohnt sich. Über den Tellerrand oder besser gesagt über das Stadtzentrum hinaus zu schauen, ist daher gar nicht so ein schlechter Gedanke, wenn es um die Wohnungssuche geht.
Doch lieber Nachmieter?
Egal ob in den sozialen Netzwerken oder auf anderen Plattformen im Internet, die direkte Suche nach einem Nachmieter durch den ausziehenden Mieter stellt für alle betroffenen Parteien in der Regel eine „Win-Win-Situation“ dar. Aus welchem Grund? Der Nachmietersuchende hat oftmals die Möglichkeit bereits vor dem regulären Vertragsende durch den Vermieter aus dem Vertragsverhältnis entlassen zu werden.
Und bekanntlich befreit man sich bei einem Umzug auch von überschüssigem Ballast, heißt man trennt sich gern von Möbelstücken oder anderen Gegenständen. Diese könnten für den neuen Mieter quasi als Startkapital in der Wohnung verbleiben, sofern dieser das wünscht. Selbstverständlich sollten sich beide Parteien über den Deal einig sein und meist zahlt der Übernehmende einen kleinen Obolus für das Mobiliar. Damit ist dem Ausziehenden und dem Einziehenden weitergeholfen.
Doch Achtung, natürlich hat der Vermieter ebenso ein Wörtchen mitzureden, da es sich ja schließlich um sein Eigentum bzw. das durch ihn zu verwaltende Eigentum handelt. Der Vermieter ist nicht verpflichtet generell jeden Nachmieter zu akzeptieren. Daher wird er einige Auskünfte vom zukünftigen Mieter einholen, wie zum Beispiel eine Bescheinigung über die Mietschuldenfreiheit von dem aktuellen Vermieter sowie die Nachweise über die Einkünfte.
Nachmieter zu werden, ist also keine schlechte Sache. Finanziell sollte man aber dennoch auf der Hut sein. Denn es ist nicht immer gesagt, dass der Mietpreis des Vormieters ebenso für den Nachmieter gilt. Hier hat der Vermieter das letzte Wort. Insofern, das Thema Mietpreis sollte offen im Zuge der Vertragsverhandlungen besprochen werden.
GCP – Grand City Property
Pfännereck 5, 06126 Halle (Saale)
Telefon: 030 346 55 777
Internet: www.gcp-wohnen.de
E-Mail: vermietung@grandcityproperty.de
Öffnungszeiten: Termine nach Vereinbarung
Wohngebiete: Südpark, Südstadt, Silberhöhe, Neustadt, Giebichenstein
Besonderheiten: 24/7 telefonischer Mieterservice, persönliche Mietersprechstunden vor Ort, Büro vor Ort, gemeinsame Mieterfeste
Text: Madlen Möbius