Christina Lux feat. Oliver George, 16. Oktober, Objekt 5, 20 Uhr
Die Musikerin Christina Lux, Jahrgang 1965 und geboren in Karlsruhe, steht für lyrische Geschichten mit feiner Poesie. Im Oktober kommt sie mit Oliver George ins Objekt 5. Grund genug, bei Lux nachzufragen
Gehen wir gleich ans Eingemachte: Was ist denn derzeit Ihr Leib-und Magenthema? Was verursacht schlaflose Nächte?
Ehrlich gesagt, schlafe ich gerade echt schlecht. Der letzte Song, den ich schrieb, stellt die Frage: Wie bleiben wir mutig in dieser Zeit? Wie ich es auch drehe und wende, ich komme immer wieder an derselben Stelle raus.
Die wäre?
Eine Gesellschaft, die nicht mehrheitlich gemeinsame Werte lebt, fällt auseinander. Ich sehne mich nach Anstand, Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit, Miteinander und Wertschätzung. Und in dem Moment, wo ich das schreibe, spüre ich, wie meine Worte möglicherweise auseinandergerissen und verzerrt werden, weil diese Werte für immer mehr Menschen offenbar etwas ganz anderes bedeuten als für mich. So viele Begriffe sind inzwischen verschoben worden und anders belegt. Ich denke, Freiheit bedeutet nichts, wenn sie nicht für alle gleichermaßen gilt. Sie ist nicht Willkür. Meinungsfreiheit deckt weder Verachtung noch die Verletzung der Menschenwürde. Dreht man den Begriff allerdings zu Redefreiheit, dann kommt dabei die Freiheit, alles sagen zu dürfen, raus. Ohne Grenze, ohne Scham, ohne Achtung. Da heult mir das Herz. Macht Ausgrenzung unser Leben sicherer? Ich denke nicht. Alles geht nur gemeinsam.
Was tun?
Die Identität namens „Mensch“ wäre ein Anfang - statt Identifikation mit äußeren Dingen wie Herkunft oder Kultur. Kein Mensch ist aufgrund von Kultur oder Nationalität wertvoller als ein anderer. Kein Mensch ohne Behinderung ist wertvoller als einer mit Behinderung. Und das kann man noch weiterführen. Warum stellen sich Menschen über andere, die anders leben, lieben und glauben? Ich habe das noch nie verstanden.
Was kann das Publikum im Oktober im Objekt 5 erwarten?
Ich komme mit dem wunderbaren Oliver George an Schlagzeug, Gitarre und Gesang. Wir sind jetzt seit 2017 zusammen unterwegs und werden Songs aus den inzwischen drei gemeinsamen Alben spielen. Wir sind eine kleine Band mit großem Sound irgendwo zwischen Singer-Songwriter, Pop und Songpoesie, mit überwiegend deutschen Texten.
Das vollständige Interview ist unter facebook.com/HalleFrizz zu lesen.
Text: Mathias Schulze
