Congoroo beim „Welcome Back-Open Air“, 18. September, Verein „Rockpool“ in der Grenzstraße 19, ab 17 Uhr, es spielen noch die Bands „Leave“ und „Stay“, www.cngr.de/links, www.instagram.com/congoroo
Die hallesche Band „Congoroo“ gibt es seit 2010. Nach Höhenflügen und Tiefpunkten will die Band nun mit ihren energischen Grunge-Hymnen wieder durchstarten. Am 20. August ist die neue Single „Fly On The Pie“ samt Video erschienen, neue Songs folgen. Und am 18. September gibt es einen Gig beim Hoffest des Vereins „Rockpool“. Mathias Schulze hat bei Sänger und Gitarrist Mathias Schmidt, Jahrgang 1987, nachgefragt
Das hat man auch nicht alle Tage: Mathias Schulze fragt Mathias Schmidt. Versprochen, deutscher wird’s heute nicht! Legen wir also los: 2015 erschien das Debüt-Album „Up there not here“, Sie spielten beispielsweise auf dem Highfield- Festival, es gab eine Deutschland- Tour. Und dann war es lange still.
Wir waren 2015 gut unterwegs und hatten uns schon Pläne für das kommende Jahr zurechtgelegt. Ein weiteres Album war geplant, der Großteil der Songs geschrieben – und dann wurden wir überredet, in ein Studio zu kommen, um dort weiterzumachen. Anfangs war die Zeit dort, speziell was die Arbeit an den einzelnen Songs anging, sehr fruchtbar. Nachdem allerdings die Recor-ding-Sessions starteten, mussten wir feststellen, dass wir uns auf die Leute, mit denen wir dort aufnahmen, nicht verlassen konnten. Es war organisatorisch ein absolutes Chaos. Ich will nicht falsch verstanden werden, wir sind selbst nicht immer top organisiert, aber so viele Termine und Uhrzeiten wurden einfach nicht eingehalten oder Ausreden gefunden, um den ganzen Prozess in die Länge zu ziehen.
Klingt ernüchternd.
Wir waren extrem lange geduldig, weil uns viel an den Songs lag. Und wir dachten, ein wirklich schönes Album dort machen zu können. Irgendwann saßen wir aber zusammen und haben gemerkt, dass wir dort raus müssen, dass es uns sonst bald nicht mehr gibt. Also sind wir gegangen – und wir haben mit diesem Schritt auch das aufgenommene Material fallen lassen.
Als direkte Reaktion darauf, haben wir „Fly On The Pie“ geschrieben.
Werden Sie konkret! Nennen Sie Ross und Reiter!
Nö.
Hm, und jetzt?
Wir waren mit Frieder Does, der beispielsweise schon die „Blackout Problems“ und „Kid Dad“ produziert hat und auch noch der Live- Mischer von „Annisokay“ ist, im Studio und haben drei neue Songs aufgenommen. „Fly On The Pie“ ist ja schon draußen. Dazu haben wir ein wirklich tolles Video mit dem Schauspieler Martin Reik gedreht. Das sollten sich alle anschauen: der Mann ist großartig. Jetzt ist es auf den sozialen Medien schön, zu merken, dass man sich an uns erinnert und auch weiterhin was von uns hören möchte. Wir schauen jetzt einfach, wohin das führt und hauen so viel wie möglich raus.
Ja, die neue Single „Fly On The Pie“, eine rohe, kraftvolle Mitreißer- Nummer, ist gut. Wann kommen die nächsten Songs? Wann das neue Album?
Wir haben vor, dieses Jahr noch zwei weitere Singles zu veröffentlichen. Ende des Jahres wollen wir eine neue Aufnahme- Session starten, um dann hoffentlich ein Album im kommenden Jahr fertig zu haben. Genug Material haben wir ja.
Sie sind in Halle geboren, leben seit gut 15 Jahren wieder hier. Wie nehmen Sie die künstlerischen Produktionsbedingungen wahr?
Gerade als wir uns entschlossen hatten, aus dem Studio zu gehen und uns eine neue Bleibe zu suchen, haben wir gemerkt: so einfach ist das gar nicht. Einen neuen Proberaum haben wir nur mit viel Glück und Connections gefunden. Halle hat zwar ein paar Anlaufstellen, was das angeht, aber die kann man an einer Hand abzählen – und die sind schnell voll.
Was würden Sie sich wünschen?
Ob die Stadt Halle da was tun könnte, kann ich nicht wirklich sagen, beziehungsweise fehlt mir da eindeutig der Überblick, um das einschätzen zu können. Richtige Studios für Plattenaufnahmen kenne ich in Halle vielleicht zwei, aber auch das ist für uns momentan nebensächlich, da wir lieber nach bestimmten Menschen suchen, mit denen wir aufnehmen wollen. Da ist der Ort des Studios egal.
Text: Mathias Schulze