Francke-Feier und Eröffnung des Jahresprogramms der Franckeschen Stiftungen, 21. bis 23.3., Festvortrag, Café, Schaubacken u. v. m., das ganze Programm unter: www.francke-halle.de
Das Jahresthema 2025 für die Franckeschen Stiftungen könnte – im Angesicht der Zeit – nicht besser und rückversichernder gewählt sein. Auch heute ist die Frage nach dem großen Ganzen, dem „Weltzusammenhang“ elementar. Im Spiegel von Historie und Gegenwart eröffnet die Einrichtung ihr Jahresprogramm mit einem Festwochenende
Die Wunderkammern – Vorformen heutiger Museen – stellten ihre oft kuriosen Sammlungen in einen ganzheitlichen Zusammenhang, der uns heute oft fehlt. Wir sehen oft nur die einzelnen Dinge, müssen das Ordnungssystem wiederentdecken, benötigen eine „Gebrauchsanleitung“, um die Bezüge zu erkennen. Dabei fasziniert scheinbar Spielerische der Ordnung, das In-Eins von Gegensätzlichem, das Chaos, enzyklopädischem Anspruch.
Ausgehend von ihrer Wunderkammer möchte sich das Jahresprogramm der Stiftungen der großen Frage von Ordnung und Unordnung widmen, die fast alle Bereiche des menschlichen Denkens, Erlebens und Handelns durchdringt. Dabei soll der Blick auch auf die gewaltigen gesellschaftlichen Herausforderungen geweitet werden, die sich damit verbinden und auch der Ausgang für eine gerechtere, nachhaltigere Zukunft sein sollen.
Jedes Jahr um den Geburtstag des Stiftungsgründers lädt die Francke-Feier Gäste aus nah und fern zu Festwochenende und Francke-Feier, in diesem Jahr vom 21. bis zum 23. März. Mit Konzerten, Führungen, Kinderaktionen, der Gedenkstunde am FranckeDenkmal sowie Café bildet die Festveranstaltung am Samstag den inspirierenden Auftakt zum Jahresthema „Alles in Ordnung?“, das das Sammeln und Ordnen als anthropologische Konstante und kulturelle Praxis zeigt, transformiert, das Bestehende hinterfragt und sichtbar macht.
Eines der Highlights wird dabei der Festvortrag von Maja Göpel am 22. März um 11 Uhr sein. Seit mehr als 25 Jahren engagiert sich die Politökonomin und Nachhaltigkeitsexpertin (Foto: Anja Weber) an der Schnittstelle von Wissenschaft, Politik und Gesellschaft und setzt sich für ein Umdenken in Wirtschaft und Gesellschaft ein, das auf Kooperation statt Konkurrenz beruht. Dabei geht es um die Notwendigkeit, soziale Ordnungen neuzugestalten: dem Jahrhundert, dem Klimawandel, sozialer Ungleichheit etc. gerecht werden zu können.
Und weil Mut und Entschlossenheit nach Stärkung verlangen, ist auch fürs kulinarische Wohl gesorgt mit einem Schaubacken am Sonnabend: Die Biobäckereien Fischer und Kirn backen von 10 bis 17 Uhr im historischen Holzbackofen Roggenbrot, laden zu Kaffee und Kuchen ein. Am Nachmittag können Kinder eigene Francke-Taler backen …
Text: André Schinkel