Malerei von Chiara Hofmann, Goldstudio60 – Kunstgalerie und Goldschmiede, LuWu 60, Vernissage am 4.6., 18 Uhr, bis 16.7., Di–Fr 11–18, Sa 11–16 Uhr, www.goldstudio60.com
Vom 6. Juni bis zum 16. Juli zeigt das Goldstudio60 in der Ludwig-Wucherer-Straße neueste Malerei der jungen Künstlerin Chiara Hofmann. 2000 in Berlin geboren, lebte Hofmann lange in Konstanz und heute in Wünsch im Geiseltal, im inneren Saalekreis. Für ihre Arbeit in Öl und Tempera wurde die derzeitige Burg-Studierende bereits mit Ausstellungsteilnahmen und einem Preis geehrt
„Out of the Blue“ und „Into the Black“ heißen die beiden Flügel eines Diptychons von Chiara Hofmann von 2020, und schon da war die eigentümliche Gabe dieser jungen Malerin, deren Bilder von einer großen, flächigen Stille sind, zu bewundern. Seit 2019 studiert die 22-Jährige bei Tilo Baumgärtel, Professor an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein und seines Zeichens einer führenden Köpfe der Neuen Leipziger Schule, die weitere große Künstler wie Neo Rauch und Frank Hauptvogel hervorbrachte, Malerei.
In dieser Tradition und sie womöglich zugleich erweiternd und aufbrechend muss man auch die Arbeit von Chiara Hofmann sehen. Neben schlichten Stillleben, gemalten Dioramen und Landschaften sind es die Porträts, die vor allem berühren, und zwischen Realität und Surreal-Vertracktem changierenden Bilder wie „Lokomotivführer“, die einerseits auf den Lehrer und Meister verweisen, zum anderen schon dieses herrliche Erwachen der eigenen Stimme, des Aufbruchs zu den eigenen Stränden der Kunst, sichtbar halten.
Chiara Hofmann zeigt in ihrer ersten Personalausstellung in der Galerie und Goldschmiede in der Ludwig-Wucherer-Straße Malerei aus den letzten drei Jahren. Das Galeristenpaar Beyer vom Goldstudio60 ist sich einig, in der 22 Jahre jungen Künstlerin ein aufstrebendes Talent entdeckt zu haben. Beim Anblick ihrer Kunstwerke glaubt man nicht selten, klassische Malerei vergangener Epochen vor sich zu haben.
Ihre Bilder sind vorwiegend in Öl auf Leinwand gemalt, aber auch die schon aus der Antike bekannte, technisch sehr anspruchsvolle Temperamalerei wird hier kombiniert. In den Themen bewegt sich Chiara Hofmann vielschichtig und lädt mit ihren Motiven zum Fragen ein, nicht selten mit einer Brise Humor. Erst kürzlich erhielt die Malerin den Sonderpreis des Lions Club Gera im Rahmen des Eberhard-Dietzsch-Kunstpreises für ihr Gemälde „Cemani“ (Abb., 62 x 62 cm, Öl und Tempera auf Leinwand, 2022), ein Motiv übrigens, das sie im Zuge ihrer noch kurzen Laufbahn wohl mehrmals aufnahm.
Die Ausstellung in der Kunstgalerie Goldstudio60 beginnt am 04. Juni um 18 Uhr mit einer Vernissage, die mit einer kleinen Überraschung musikalisch begleitet wird. Parallel dazu werden einzelne Arbeiten von ihr in der Pfalz und am Bodensee gezeigt.
Text: André Schinkel