Cabaret, Premiere des Musicals am 21.2., 19 Uhr im Großen Haus des Anhaltischen Theaters, weitere Termine: 23.2., 13.3., 21.3., 12.4., 26.4., 16.5., 7.6., www.anhaltisches-theater.de
Willkommen, bienvenue, welcome! So beginnt „Cabaret“, das seine Premiere einst am Broadway feierte, und dessen Musik das Berlin der 1920er Jahre lebendig werden lässt. Ein seltsamer Conférencier nimmt das Publikum mit in eine Welt, in der die vergnügungssüchtige Gesellschaft den Entwicklungen des Alltags trotzt und die Augen vor der Realität verschließt
Das Film-Musical in zwei Akten von 1972, von Joe Masteroff nach einem Stück von John van Druten wie einem Erzählstoff von Christopher Isherwood, mit Musik von John Kander und Songtexten von Fred Ebb, gewann insgesamt acht Oscars, für die Hauptdarstellerin Liza Minelli begann spätestens nach diesem Erfolg eine Weltkarriere.
Ende 1929 ist der amerikanische Schriftsteller Clifford Bradshaw auf dem Weg von Paris nach Berlin, um in der Metropole Inspiration für seinen neuen Roman zu finden. Im Zug lernt er den Nationalsozialisten Ernst Ludwig kennen, der die Gutgläubigkeit mit-reisender Ausländer ausnutzt, um Gelder über die Grenze zu schmuggeln. Er vermittelt Clifford ein Zimmer in der Pension der resoluten Wirtin Fräulein Schneider und gibt ihm den Tipp, sich im heißesten Etablissement der Stadt zu amüsieren: dem Kit-Kat-Club.
Der atemberaubende Star des Clubs, Miss Sally Bowles, verdreht Clifford sofort den Kopf, und die beiden stürzen sich in eine leidenschaftliche Affäre. Doch vor dem Hintergrund der sich ankündigenden Herrschaft der Nationalsozialisten scheint das Liebesglück nicht von langer Dauer. Clifford will Sally davon überzeugen, mit ihm nach Amerika zu gehen, fort aus der Stadt, die ihn zu erschrecken beginnt.
Doch für sie zählt einzig und allein ihr Traum von der großen Karriere. Clifford muss eine Entscheidung treffen: Bleiben oder gehen? Oder soll er die Entwicklungen in der Politik einfach ignorieren? Mit Roman Weltzien, Mirjana Milosavljevic, Benjamin Krüger, Christel Ortmann, Dirk S. Greis, Illi Oehlmann, Stephan Korves und vielen anderen ist die Dessauer Inszenierung des Stoffs, die am 21. Februar im Großen Haus Premiere feiert, hochkarätig besetzt. Die musikalische Leitung obliegt Wolfgang Kluge, es musiziert die Anhaltische Philharmonie, unterstützt vom Opernchor des Theaterhauses.
Text: André Schinkel