The Black Rider – The Casting of the Magic Bullets, 20. Januar bis 4. Juni, Anhaltisches Theater Dessau, alle Termine: www.anhaltisches-theater.de
Das Musical „The Black Rider – The Casting of the Magic Bullets“ im Anhaltischen Theater Dessau verspricht etwas Besonderes zu werden. In der spartenübergreifenden Inszenierung von Katharina Schmidt und Roman Konieczny wird „Der Freischütz“ von Carl Maria von Weber in einer modernen Fassung zum Leben erweckt. Die Musik kommt von Tom Waits. FRIZZ Das Magazin hat bei Schmidt und Konieczny nachgefragt
Als Erstes mal ganz simpel gefragt: Warum sollte man „Black Rider“ nicht verpassen?
Schmidt: Es ist eine tolle Geschichte. Es geht um Liede, Tod, Kontrollverlust, gesellschaftliche Ansprüche und um Traditionen. Der Starregisseur Robert Wilson hat aus Carl Maria von Webers Oper „Der Freischütz“ eine neue Fassung entwickelt. Dabei konnte er Tom Waits und den Beat-Generation-Autor William S. Burroughs als künstlerische Partner gewinnen. Entstanden ist eine raue, finstere und deutlich modernere Variante, die im Musical-Gewand und mit einer ungeheuren Bandbreite an Musikstilen daherkommt. Ein einzigartiges Erlebnis. Drei Amerikaner haben einen urdeutschen Stoff mit amerikanischen Themen verbunden.
Erzählen Sie was über die neuen Nuancen.
Konieczny: Unter Burroughs, immerhin einer der bekanntesten Autoren der Beat-Generationen, ist der Fokus auf gesellschaftliche Zwänge noch einmal verstärkt worden. Und alles ist freier, assoziativer und collagenartiger angelegt. Obwohl sie sehr eingängig sind, hat Waits nicht die klassischen Musical-Songs beigesteuert. Die Musik ist eher melancholisch, da gibt es Blues, Gospel, Rock. Es sind Songs, die allesamt eine Seele haben. Eine wahnsinnig starke Musik.
Und das alles mit der Anhaltischen Philharmonie Dessau!
Schmidt: Ja! Wir sind gespannt, wie das alles mit Orchester klingt. Das ist für uns eine neue und spannende Erfahrung. Wir kombinieren die klassischen Elemente mit der modernen Technik. Es ist eine große, spartenubergreifende Inszenierung.
Text: Mathias Schulze