Musik-Festival „Local Heroes“ mit „Reiche Söhne“, 13. Dezember, Luchskino, 20 Uhr, local-heroes.de
Die hallesche Band „Reiche Söhne“, die feinsten Indie-Pop im Stile der „Ärzte“ spielt, geht dieses Jahr als Vertreter Sachsen-Anhalts ins Rennen um Deutschlands größten Non-Profit-Newcomer-Musikpreis. Das Bundesfinale wird als aufgezeichnete Sendung im Luchskino ausgestrahlt
Auch Deutschlands größter Non-Profit-Newcomer-Musikpreis „Local Heroes“ hat sich in den gut 20 Monaten Pandemie neu erfinden müssen. Mit Erfolg. Erstmals wurde das Bundesfinale 2020 als Musiksendung umgesetzt. 2021 legt das Team um Projektleiterin Julia Wartmann noch einmal eine Schippe drauf – es bringt die insgesamt zehn Landessieger nicht nur in eine eigene Musiksendung, sondern obendrein deutschlandweit in die Kinos. Mit dabei: Jonas Dahmen, Marius Dahmen und Stijn Scheper aus Halle, die mit ihrer Band „Reiche Söhne“ zum Reigen der zehn Finalisten gehören. Der Dreh zur finalen Show fand bereits im September im Club Hanseat in Salzwedel statt. Neben einer Live-Performance gehörte auch ein Interview mit TV-Queen Tine Wittler, der diesjährigen Moderatorin des Bundesfinales, dazu. Wer den wichtigsten Preis der Non-Profit-Musikszene erhält, entscheidet, neben einer Fachjury, auch das Publikum. Die Musikfans haben in den jeweiligen Kinos, in denen das Bundesfinale ausgestrahlt wird, die Möglichkeit zur Abstimmung. Die Sieger werden im Anschluss an die Kino-Ausstrahlung verkündet. Es gibt Preise im Wert von ungefähr 10.000 Euro. Für alle, die nicht live in einem der ausgewählten Kinos dabei sein können, gibt es übrigens ein kleines Trostpflaster. Nach der Sieger- Bekanntgabe gibt es die Möglichkeit, die Show auf YouTube und auf mehreren Offenen Kanälen im deutschen Fernsehen anzusehen. „Reiche Söhne“ arbeiten gerade an ihrem nächsten Release, 2022 will man auf Tour gehen. Und wie sieht es an der Pandemie-Front aus? Die Band erklärt: „Es gab tatsächlich einige Förderungen für Musiker. Das ist prinzipiell sehr schön. Allerdings sind die Hürden und Reglementierungen teilweise nicht wirklich realitätsnah.“ Zwar habe es auch in Sachsen-Anhalt Förderprogramme gegeben. „Leider aber sind wir und zahlreiche andere Bands, die wir kennen, durch das Raster gefallen“, lässt die Band verlauten. So seien zum Beispiel Studierende nicht berechtigt, von solchen Programmen gefördert zu werden. „Wir fragen uns, wie so Newcomer erfolgreich werden können.“ Vor allem in der Popularmusik sollte die Förderungsschwelle niedriger gesetzt werden, verbunden mit einer regionalen Künstler-Förderung: politisch, medial und auch weiterhin durch Vereine wie Local Heroes. So sei es!
Text: Max Feller