www.kulturrrederei.de
Das letzte Wort in diesem Monat hat der 1978 in Zwickau geborene Regisseur und Schauspieler Martin Kreusch. Aktuell ist sein Stück „1989 – Vielleicht ist ja morgen schon alles anders“ im WUK-Theater-Quartier zu erleben.
Herr Kreusch, bitte vollenden Sie diesen Satz: in Halle hat mich in letzter Zeit besonders aufgeregt, dass …
Hallo?! Sven Liebig auf dem Marktplatz. Ein Unding! Dieses TShirt. Alles. Sorry, ich halte mich zurück. Der hat schon genug Aufmerksamkeit. Leider!
Was muss sich ändern?
Corona?
Welcher Ort in der Stadt ist Ihnen der liebste?
Seit ein paar Jahren gehe ich joggen und ich habe dabei wunderbare, neue Wege und Strecken an der Saale entdeckt. Rabeninsel, Holzplatz, Peißnitz, Wälder und Auen. Da staune ich immer wieder. Ich genieße das grüne Halle. Apropos, da fällt mir noch was ein, was mich aufregte – und das können wir verhindern: „Schotterpläne“ auf der Spitze meiner Insel. Leute, das muss doch nun wirklich nicht sein. Lasst meinen Lieblingsort doch einfach in Ruhe! Und Liebig, Du uns auch!
An welchen Ort würden Sie Besuch von außerhalb indes nie führen?
Ich kam ja früher mal selbst von außerhalb. Und da bin ich mit meinen Eltern im Trabant häufig an Halle vorbeigefahren. Dachte ich. Dabei war Halle-Neustadt noch gar kein Teil von Halle. Damals habe ich Halle als grau und trist und verfallen gesehen und erlebt. Ich höre oft, dass viele, die Halle nur vom Vorbeifahren oder umsteigen auf Bahnfahrten und kurzen Blicken kennen, dass dieses Bild noch immer vorhanden ist. Von daher würde ich keinen Ort Halles ausschließen, denn ich selbst entdecke immer und überall kleine wunderbare Oasen.
Welche Pläne und Visionen haben Sie für die Zukunft?
Ich möchte sehr gern weiter als Theatermacher in Halle aktiv sein und in Erscheinung treten. Ich hoffe, mit dem tollen Ensemble, Anja Jünger, Katja Röder, Andrea Martin, Bartel Wesarg, Klaus-Dieter Bange, Manuel Wagner, Oliver Rank, Alexander Terhorst, Stephwan Werschke, Martin Sommer und Martin Große, welches ich gerade zur Verfügung habe, weiterarbeiten zu können und möglichst viele spannende Projekte verwirklichen zu können. Ich mag gern frei arbeiten und entwickeln und spielen und schreiben und meinen Beitrag für mein Halle im Kulturzirkus leisten. Ach so, dafür habe ich die Vision vom bedingungslosen Grundeinkommen. In naher Zukunft. Aber gern schon ab morgen. Bedingungslos!
Text: Annett Krake