www.hagenbaecker.eu
Das Letze Wort in diesem Monat hat der Künstler Hagen Bäcker. Er wurde 1963 in Halle geboren, absolvierte Anfang der achtziger Jahre eine Schlosserlehre bevor er dann an der Burg Kunst und Design studierte und sein Diplom als Metallbildhauer ablegte. Seine Kunstwerke sind ein Teil seiner Sprache. Die Skulpturen von Bäcker sind manchmal brachial und mächtig, seine Arbeiten auf Papier und Leinwand eher feinsinnig und jedes für sich ein faszinierendes Gefüge. Vielleicht kann man seine Arbeiten als konkret, musikalisch und strukturell bezeichnen.
Wenn Sie in diesen Tagen an Halle denken, welches Kompliment würden Sie der Stadt und/oder ihren Bewohnern machen?
Pauschale Komplimente mache ich nicht. Ich finde es sehr schön, wenn Menschen freundlich und neugierig sind.
Und welchen Tadel würden Sie ihr aussprechen?
Wie soll ich eine Stadt tadeln? Aber einzelne Punkte, wie zum Beispiel das Baustellenmanagement, finde ich, problematisch.
Was glauben Sie, welche drei Dinge werden in Halle nach der Corona- Zeit anders sein?
Es wird weniger Kunst und Kultur geben. Aber es wird mehr Besinnung auf die eigenen Wertvorstellungen geben. Die Skepsis gegenüber den politischen Maßnahmen bei der Pandemie-Bekämpfung steigt. Ich will damit sagen, dass die Menschen verunsichert sind und durch die Maßnahmen zur Pandemie- Bekämpfung in zwei Gruppen gespal ten werden. Es gibt Leute, die können ihre vorgefertigte Meinung nicht ablegen, können nicht abschätzen, ob die Gefahr der Ansteckung größer ist, als die einer Impfung. Ich meine das nicht wertend, sondern eher mit sorgendem Blick.
Ich denke, dass wir lernen müssen mit der Pandemie zu leben. Wenn man in die Vergangenheit schaut, dann rücken die Abstände der Pandemien näher zusammen, bedingt durch die verbesserten Infrastrukturen.
Welchen Kulturtipp in oder aus Halle würden Sie unbedingt empfehlen?
Ich bin sehr gern im LUCHS Kino am Zoo. Dort einen Film anzusehen, das empfinde ich als einen entspannten Abend.
So, und jetzt wirklich, Ihr letztes Wort:
Am Jahresende genieße ich die fehlende Betriebsamkeit. Zu Ruhe kommend, wünsche ich allen gute Gedanken und Gesundheit.
Text: Annett Krake