Mehr Infos unter: www.zukunftstadtbadhalle.de
Das letzte Wort in diesem Monat hat die Marketingexpertin Kathleen Hirschnitz, die sich unter anderem leidenschaftlich für die Sanierung des Stadtbads einsetzt und dafür an der Spitze des dazugehörigen Fördervereins agiert. Die Badeanstalt, 1916 eröffnet, ist eines der architektonischen Schmuckstücke der Stadt und soll schon bald wieder in alter Schönheit und neuer Funktionalität erstrahlen
Hallo, Kathleen Hirschnitz, wenn Sie in diesen Tagen an Halle denken, welches Kompliment würden Sie der Stadt und/oder ihren Bewohnern machen?
Ich schätze die kreative Energie und den Gemeinschaftssinn in den bürgerschaftlich-ehrenamtlichen Initiativen, man kann kaum alle aufzählen, die Freiraumgalerie, das Künstlerhaus 188, die Bürgerstiftung und so weiter. Es ist beeindruckend zu sehen, wie Freiräume geschaffen und genutzt werden, die eine große Vielfalt in das städtische Leben bringen. Gleichzeitig ist es bemerkenswert, wie durch den unermüdlichen Einsatz von Vereinen, stellvertretend genannt seien hier Peißnitzhaus-, Schwemme oder der Förderverein „Zukunft Stadtbad Halle“, Fördermittel in beträchtlicher Höhe nach Halle geholt werden. Ein persönliches Kompliment gilt aber auch den Stadtbadfreunden in aller Welt. Ihrer Spendenbereitschaft und dem Engagement ist es zu verdanken, dass das Stadtbad 2012/13 nicht geschlossen wurde und nun ab Juli 2025 saniert wird – wenn auch nur in Teilen.
Und welchen Tadel würden Sie der Stadt aussprechen?
Die Tendenz zur zunehmenden Isolation und einem gewissen Rückzug ins Private. Möglicherweise hat die Corona-Pandemie Spuren hinterlassen. Vielleicht führen die Nachrichten über globale Krisen und drohende Kriege zu einer gewissen Verhärtung und einem weniger ausgeprägten Blick auf das Miteinander.
Kriege, Klima, Inflation – überall Krisen. Wie gelingt es Ihnen, optimistisch zu bleiben?
Ich persönlich habe für mich einen Weg definiert: Ich kann und muss die Welt nicht im Großen retten. Mein Fokus liegt darauf, im Kleinen positive Veränderungen zu bewirken. Das bedeutet für mich, für Freunde und Familie da zu sein, in meinem Beruf mit meiner kleinen Agentur einen Beitrag zu leisten. Wichtig in alledem ist mein liebes Team vom Stadtbadverein. Ich bin fest davon überzeugt, dass jeder Mensch ein einzigartiges Talent besitzt, Gutes in seinem direkten Umfeld zu tun – das macht nicht nur diese kleinen Welten besser, sondern gibt auch unglaublich viel zurück. Und wenn jeder von uns seine Stärken einsetzt und im Kleinen wirkt, dann bin ich zuversichtlich, dass wir gemeinsam auch die große Welt ein Stück weit retten können.
Darüber hinaus, welchen Kulturtipp in oder aus Halle würden Sie unbedingt empfehlen?
Bis zum 20. Juni noch einmal in die Fluten des Stadtbads stürzen. Und danach lockt der Sommer in Halle: der Botanische Garten, die Vielfalt der freien Theaterszene, ein Sonnenuntergang auf Lehmannsfelsen oder ein entspannter Kaffee ‚to go‘ auf dem Domplatz.
So, und nun wirklich, Ihr letztes Wort:
Lasst uns das, was Halle ausmacht – die Kreativität, das Engagement und den Gemeinschaftssinn – weiter stärken. Das Beispiel des Stadtbads zeigt, dass wir gemeinsam Großes erreichen können. Ich freue mich auf alles, was Halle in Zukunft noch bewegen wird.
Text: Annett Krake