Geneigte Leser,
oder Kinder, wie die Zeit vergeht! Denn schon neigt sich das erste Corona-Halbjahr dem Ende zu. Das Fazit? Sicher, früher gab es auch sehr überflüssige Dinge, Nazis oder brasilianische Präsidenten zum Beispiel. Dann aber kam es, das Virus. Eigentlich ein kleines possierliches Kerlchen, doch uneigentlich ein großes böses Gespenst. Weshalb die Menschen auch große Angst bekamen und sehr, sehr unruhig wurden. Einer unter den Ängstlichen, der sich als großer Gelehrter ausgab, sagte dann: „Leute, kauft Klopapier und fürchtet Euch nicht!“ Und die Leute kauften Klopapier, als wäre ihnen der leibhaftige Apostel Drosten erschienen. Den massenhaften Erwerb von Klopapier konnte sich lange Zeit trotzdem niemand erklären, nicht einmal der heilige Christian, wenn er täglich von seiner Podcast-Kanzel predigte. Denn gegen das Virus half vieles – sehr erfolgreich war zum Beispiel das Trinken von Desinfektionsmitteln. Aber Klopapier, wie sollte das gehen, einwickeln, essen, antanzen? Eher nicht. Wobei, das massenhafte Antanzen hätte ich gerne mal gesehen. Wahrscheinlicher aber ist, dass es so eine Art Ablasshandel der Corona-Gläubigen in ihren Kirchen und Kathedralen war, die ja heute Lidl und Netto heißen. Der deutsche Virus-Frieden hielt freilich nicht sehr lang. Denn spätestens als man von den Menschen verlangte, sich mit dem Mund-Nasen-Schutz tatsächlich so eine Art Klopapier ins Gesicht zu hängen, war es aus. Seitdem wollen die Jünger ihren heiligen Christian und die gesamte dunkle Welt-Elite am Kreuz sehen und schicken ihnen Morddrohungen. Endlich sind sie frei. Endlich dürfen sie selber denken. Das haben sie jetzt begriffen. Bill Gates, das Zwangsimpfen, dass 5G das Virus verbreiten soll und so fort.
Kurzum, ein paar Wochen schien sich das gesamte Land im Kampf gegen Corona einig zu sein. Ein wirklich seltener Zustand in diesen Jahren. Jetzt aber sind die Irren wieder unter uns. Und wir müssen damit umgehen. „Geht nicht!“, sagen Sie? Oh doch! Wir empfehlen ein wenig Nachhilfe in faktenbasiertem Denken und folgende Verhaltenstherapie auf Nudelholz-Basis (siehe Bild). Dann gates auch wieder.
Eike Käubler.