Geneigte Leser,
alle Welt nervt zum Jahresende sehr gern mit Jahresrückblicken aller Art. Insbesondere die großen Sendeanstalten glauben an das Einschaltquoten-Wunder dieses Sendeformates. Gewissermaßen folgerichtig ist diesbezüglich seit Jahren ein leicht bizarrer Trend zu beobachten. Mittlerweile kommen die ersten Jahresrückblicke bereits Ende September. Da wir, als Mitteldeutschlands führendes Magazin für Raum und Zeit, diesen Trend längst konsequent zu Ende gedacht haben, präsentieren wir Ihnen schon heute, welches unsere schönsten zwei Pressebilder des kommenden Jahres gewesen sein werden. Aus grammatikalischer Sicht ist das wahrscheinlich so etwas wie Futur III. Die meisten werden sich erinnern, Futur III ist die Zeitform, die extra neu erfunden werden musste, um den avisierten Fertigstellungszeitraum des neuen Berliner Flughafens, BER, überhaupt darstellbar zu machen. Aber das nur am Rande. Zurück in die Zukunft. Das preisgekrönte Bild 2020 aus unserem Gesellschaftsressort wird ein Foto gewesen sein, das zeigt, wie der Kapitalismus einst doch noch überwunden werden kann.
Mannomann, da schreibt der Marx einen Haufen Bücher, die niemand versteht, um am Ende von so einem dahergelaufenen Hipster-Mädchen ausgekontert zu werden. Na ja, ist aber auch schön. Mindestens so schön wie unser zweites Bild.
Es ist der Sieger aus unserem Tierwohl- Ressort. Das Foto ist die Warnung gegen eine, vor allem in Australien, weit verbreitete Unsitte, nach der es in der Vergangenheit immer wieder zu Übergriffen von agressiven Rollstuhlfahrern gegenüber arglosen Krokodilen kam. So weit unsere Rückschau auf die Vorschau. Bleiben Sie uns gewogen. Denn früher wird alles besser. Versprochen!
Eike Käubler