Info und Aufruf: Wenn du Bienenretter werden willst, schreibe eine E-Mail an: odeandiebiene@ackerbau-endorf.de. Weitere Infos unter: www.ackerbau-endorf.de
Ein Bauer aus Ballenstedt sucht Paten für ein bemerkenswertes Insektenprojekt
Es ist ein ehrgeiziges Unterfangen drei Hektar Land, also eine Fläche so groß wie fast vier Fußballfelder in eine Oase für Insekten zu verwandeln. Für den Landwirt Christian Ziegenhorn und seine Frau Nancy ist es ein unbedingtes Muss. Ganz bewusst und offensiv wollen sie dem Artenschwund entgegen wirken und auf diesen Umstand aufmerksam machen.
Christian Ziegenhorn ist in diesen Wochen lange auf seinen Äckern und Feldern rund um Alterode unterwegs. Der studierte Landwirt begutachtet die Ernte, sitzt auf einer der Drillmaschinen oder plant die kommende Fruchtfolge. Was ihn nach diesem regenarmen Sommer noch bedrückt, ist das Sterben der Insekten. Deshalb sollen drei Hektar seiner Ackerfläche im kommenden Frühjahr durch eine vielfältige Blumenmischung erblühen und unzählige Insekten beheimaten. Seine Frau Nancy steht ihm zur Seite und ist die treibende Kraft hinter dem engagierten Projekt.
Laut BUND gibt es heute 75 Prozent weniger Insekten als noch vor dreißig Jahren. Das heißt, über 50 Prozent aller Bienen sind massiv bedroht oder bereits ausgestorben.
„Mit dem Insektensterben brechen lebensnotwendige Ökosysteme zusammen“, erzählt Ziegenhorn. „Mehr als 85 Prozent aller Pflanzenarten sind abhängig von Bestäubung, darunter viele Pflanzen, die zur Grundlage unserer Ernährung und zum Bestand seines Unternehmens zählen.“
Der Bauer möchte mit dem Projekt ein deutliches Zeichen setzen, Aufklärung leisten und bisher genutzte Ackerflächen in ökologisch nachhaltige Landschaften verwandeln. Ziegenhorn hat es satt, zu hören, dass die Bauern durch Monokulturen, Pestizide und Überdüngung schuld am Insektensterben sein sollen. Er und seine Kollegen kalkulieren ihr Unternehmen jedes Jahr scharf an der Grenze zur Existenz.
Gedüngt wird äußerst sorgsam, der Fruchtfolge entsprechend und vor allem kostensparend. Landwirtschaft bedeutet heutzutage, sich auf den fehlenden Regen einzustellen, dafür wirtschaftlich funktionierende kreative Ideen zu entwickeln und vor allem durchzuhalten.
Mit ihrem Blühwiesen-Projekt, das in Sachsen-Anhalt seines Gleichen suchen dürfte, wollen die Ziegenhorns ein Stück Umwelt retten, aber auch die Sorgen der Landwirte sichtbarer machen. Und sie möchten die Gemüter ihrer Mitmenschen bewegen, Denkanstöße geben und zum Handeln animieren. Wer Pate für die Blühwiese wird finanziert mit 60,00 Euro den Blumensamen für 100 Quadratmeter herrliche Insektenoase.