Satya-Yoga-Studio, Adam-Kuckhoff-Str. 16, Tel: 0172 425 00 79, alle Infos: www.satya-yoga-halle.de
Undine Crodel hat das „Satya- Yoga-Studio“ eröffnet, in dem sie auch Kurse für Sehbeeinträchtigte und Blinde anbietet Am Anfang gab es den beruflichen Stress. Das geht eine Weile gut – bis der Körper Signale sendet. Undine Crodel, Jahrgang 1966 und geboren in Halle, erzählt: „Ich war wegen meiner Rückenschmerzen bei der Physiotherapie, dann kam das Sportstudio.“ Crodel will diese Dinge nicht abwerten, nur ist ihre Geschichte eine andere. Crodel bekam ihr Leiden nicht in den Griff. Dann schlug die Tochter Yoga vor. „Ich war skeptisch, aber dann habe ich gemerkt, wie gut mir die Ruhe und die Meditation tat“, sagt Crodel. In den Yoga-Stunden, die nicht aufs Sportliche, sondern mehr auf den Abstand zur Welt, auf die Verbindung zum eigenen Körper ausgerichtet waren, fand sie ein Mittel gegen die Rückenschmerzen. Eine Beziehung mit anfänglichen Hindernisse entstand, Crodel erzählt: „Als es wieder ging, habe ich es schleifen lassen, die Schmerzen kamen dann zurück. Beim Yoga ist aber die regelmäßige Praxis das alles Entscheidende.“ So wurde Yoga zu einem Bestandteil ihres Lebens, Crodel selbst Yoga- Lehrerin – auch um die regelmäßige Praxis im Alltags nicht zu verlieren. Und dann kamen die Kontaktbeschränkungen, Crodels Yoga- Teilnehmer hatten die Kurse aber lieb gewonnen. Mach dich doch selbstständig, wir kommen mit, war deren Rat. Die Teilnehmer halfen bei der Suche nach neuen Räumlichkeiten, das Studio in der Adam-Kuckoff-Straße 16 entstand. Dort gibt es Früh- und Abendkurse, einen angepassten Preis für Studenten und Sozialhilfeempfänger. Die Yoga-Lehrerinnen Felicitas Gilch, Cleo Dinnebier, Carolin Metzger und Crodel selbst sind neuen Kursangeboten gegenüber offen. Immer stehen die Bedürfnisse der Menschen im Vordergrund, die gesundheitlichen Probleme bestimmen den Inhalt der Stunden. So kommen am Montag Menschen mit Rücken- und Hüftproblemen, am Dienstagvormittag gibt es das „Yoga sanft“, das gern nach schweren Krankheiten oder von Anfängern besucht wird. Dafür findet am Donnerstagsabend das „Poweryoga“ statt. Wer Meditation ohne körperliche Übungen bevorzugt, kommt am Donnerstagvormittag und nach Anmeldung kann man am Sonntag „Anusara-Yoga“ erleben. Auch Yoga für Sehbeeinträchtigte und Blinde wird angeboten. „Das kann in verschiedenen Formen stattfinden – mit Sehenden zusammen, in einer separaten Gruppe oder dort, wo sich die Leute heimisch fühlen“, sagt Crodel, die abschließend betont: „In allen Stunden spielt die Atmung eine große Rolle, richten wir unsere Aufmerksamkeit nach innen, um den Geist still werden zu lassen.“ Erfahrungen sind Erfahrungen, gelernt ist gelernt.
Text: Mathias Schulze