Total real. Die Entdeckung der Anschaulichkeit: Jahresausstellung/Themenjahr im Rahmen der Franckefeier, Festvortrag: Prof. Gerald Hüther (Göttingen), 23.3., 11 Uhr, www.francke-halle.de
Am 23. März wird sie eröffnet und ist bis zum 2. Februar des nächsten Jahres zu sehen, die neue Jahresausstellung der Franckeschen Stiftungen im Historischen Waisenhaus. Unter dem Titel „Total real. Die Entdeckung der Anschaulichkeit“ widmet sie sich samt Jahresprogramm den Möglichkeiten und den Spielräumen, sich der Welt zu nähern, um sie zu verstehen
Unter dem Slogan „Spielraum“ präsentiert sich denn auch das Jahresprogramm der Stiftungen bereits seit Ende Februar in der geschichtsträchtigen Einrichtung am Franckeplatz und ist auch auf der Webseite der Franckeschen Stiftungen abrufbar. Die Eröffnung der Jahresschau ist, mit ersten Veranstaltungen schon am Vorabend an die Franckefeier am 23. März gekoppelt und wird wie jedes Jahr mit einem Eröffnungsvortrag begangen. Wie nähere ich mich der Welt, um sie zu verstehen? Eine große Frage, die sich Anfang des 18. Jahrhunderts genauso stellte wie heute. Das Prinzip Anschaulichkeit nimmt dabei eine zeitlos wichtige Rolle ein. Spieltrieb und Experiment sind ebenfalls Versuche, die Welt zu begreifen. Spielen schafft Freiräume, die für Innovationen wichtig sind, ist ein Motor für Erkenntnisse wie eine Möglichkeit, soziale Prozesse auszuprobieren. Spiele dienen demnach nicht nur der Unterhaltung, sondern haben zugleich einen ernsthaften Zweck, etwa die Aneignung von Wissen, die Förderung von sozialem Wandel oder die Lösung komplexer Probleme. Das Jahresthema der Franckeschen Stiftungen lädt ein, sich unter dem Motto „Spielraum“ mit Anschaulichkeit, Kreativität, Bildung und dem Spiel zu beschäftigen. Und Herzstück des Programms ist die Jahresausstellung. Für den Festvortrag zur Eröffnung am 23. März um 11 Uhr im Freylinghausen-Saale konnte der renommierte Hirnforscher Gerald Hüther gewonnen werden, der mit seinen Forschungen wesentlich zur Diskussion um eine zeitgemäße Bildung beiträgt. Sein Vortrag wird zugleich den Diskussionsrahmen des Jahres abstecken: Mit Freude lernen: Wie kann das gelingen? Wie können Menschen ihre angelegten Fähigkeiten entfalten? Ein Francke-Thema par excellence, wie die Ausstellungsparcours zeigen werden: Modelle, Experimente, Fertigkeit, nützliches Wissen: Grundzutaten, mit denen Francke u. a. um 1700 wegweisende Schulen gründeten, in denen Intellekt und die Sinne der Kinder angesprochen wurden. Anschaulichkeit wurde so zum Dreh- und Angelpunkt reeller Bildung. Das Programm ist eingebettet in das Themenjahr „Komm raus zum Spielen“ der Stadt, dessen Intendanz die Stiftungen gemeinsam mit dem Puppentheater Halle innehaben.
Text: André Schinkel