Kunstschau „Wir sind Kunst“ aus Anlass 20 Jahre Kunststiftung Sachsen-Anhalt, noch bis 17. November, Mi – So und feiertags 14 – 18 Uhr, Eintritt 5,00 (ermäßigt 2,00 Euro), Kunststiftung Sachsen-Anhalt, Neuwerk 11, 06108 Halle, Programm und alle Infos: www.kunststiftung-sachsen-anhalt.de
Ja soll es! Denn allein von Bewunderung, da sind sich alle Beteiligten sicher, kann Kunst auch hierzulande nicht leben. Was es braucht, ist Öffentlichkeit, Käufer, Netzwerke. Dafür braucht es zuvorderst Geld. Und an dieser Stelle kommt die Kunststiftung Sachsen-Anhalt ins Spiel. Jetzt wird sie 20 und feiert sich mit einer spektakulären zeitgenössischen Kunstausstellung namens „Wir sind Kunst“ im wunderschönen Haus am halleschen Neuwerk
Das mit der Kunst ist so eine Sache. Eine sensible zumal. Sie soll und muss frei sein und gleichzeitig soll und muss sie aber auch öffentlich gefördert werden ohne nun wiederum diese Freiheit zu beschränken. Im Gegenteil, die öffentliche Förderung soll die Freiheit der Kunst bestärken. Dass dieser Spagat gelingt, dafür bürgt in Sachsen-Anhalt eine Erfolgsgeschichte, die jetzt ihren 20. Geburtstag feiert. Die Rede ist von der landeseigenen Kunststiftung und deren Direktorin Manon Bursian (Bild: 2. v. re.), die sich mit ihrer Bilanz sehr zufrieden zeigt: „Herzstück unserer Förderung sind unsere Stipendiaten. Über 700 konnten wir ein Stück ihres Schaffensweges begleiten, haben für Publikum gesorgt und oft sogar geholfen, Käufer zu finden“, sagt die Direktorin, die darüber hinaus auch über die Räumlichkeiten am Neuwerk selbst immer wieder neu freuen kann: „So einen wunderbaren Bau haben nicht viele Kunststiftungen in Deutschland.“ Jede Menge Gründe also dieses Jubiläum zu begehen. Und am besten tut man das dem Anlass entsprechend mit zeitgenössischer Kunst. Nicht mit irgendwelcher versteht sich, sondern mit solcher von Kunstschaffenden, die auf die ein oder andere Weise mit Hilfe der Stiftung wachsen durften. Als da beispielsweise wären das Selbstbildnis „Me“ von Friederike von Hellermann (Bild: 2. v. li.), das es auch gleichzeitig zum Kampagnenmotiv der hier beschriebenen Ausstellung geschafft hat. Oder die eher radikaleren Installationen von Simon Baumgart (Bild: re. außen) sowie ein Werk von Holzbildhauer Marc Fromm (Bild: li. außen), der mit „Burni“ einem brennenden Selbstporträt vertreten ist.
Text: Eike Käubler