Christian Kreis: Der grundsympathische Blick des Norman Bates, Buchpremiere am 26.6. in der KGA „Kanenaer Weg“ in Halles Osten, 19 Uhr, Eintritt frei, Info: www.literaturhaus-halle.de
Die Dichter wollen nicht nur geliebt und gestreichelt, nö, sie wollen auch gelesen werden. Von daher macht mancher von ihnen von Zeit zu Zeit ein Buch. Was tut man, um ein wenig im Licht dieses Buches umherzugehen? 1. Man holt ein paar O-Töne für den Buchrücken ein. 2. Man fasst eine Buchpremiere ins Auge. So ist es auch, natürlich, bei Christian Kreis
Nun ist zumindest das erste schon auf dem Cover des neuesten Werkes, der Kolumnen- und Satirensammlung „Der grundsympathische Blick des Norman Bates“ Kreisens bereits eingelöst, und das zweitere erwartet die Geneigten und sich nicht vor dem Weg in den wilden Osten der Saalestadt Scheuenden am 26. Juni: Da wird in der Reihe „Kultur im Garten“ die Taufhebe des Buches gefeiert, mit Lesung, Gespräch; auch eine Bockwurst, ein Bier werden in der Nähe sein, sollte es sich als notwendig erweisen. Man weiß ja nie.
Ob man sich die Kritikermeinungen auf dem Rückencover vorher ansieht, liegt im Auge eines, einer jeden Unerschrockenen selbst. „Selten gelacht“, bemerkt da die katholische Freundin dieser Texte, und Lesebühnenkollege Peter Berg empfiehlt die Lektüre für einen stillen Ort, wenn man nix anderes zur Hand hat. Nun, da ist es gut, wenn der Autor gleich selber gegenhält („Ein großartiges Buch!“) und der neutralste Einwand von der Schildkröte kommt, die groß den Einband ziert: „Quaks.“ Die Kröte spielt auch im Buch ein Rolle, und wenn man weiß, dass sie eigentlich Kassiopeia heißt, aber ein Kerl und ein im Paulusviertel gesuchter Einkaufsbeutel-Besteiger ist, wird einem gleich wieder anders.
Was erwartet demnach das Publico? In „Der grundsympathische Blick …“ (Parasitenpresse, broschiert, 146 Seiten, ISBN 978-3-98805-011-3, 15 Euro) hat Kreis eine Auswahl seiner im Umkreis der Lesebühne „Kreis mit Berg“ entstandenen unbestechlichen Texte versammelt: frech, mit Selbsthumor, was einen aber nicht in Sicherheit wiegen sollte. Es treten Eltern und Omas auf, es wird erzählt vom horkligen Weg eines Mannes in dieser Zeit, der mit einer Reihe Zumutungen kämpft und sich dabei gern mal selbst, aber viel lieber noch andere auf die Schippe nimmt. All das kommt in der Kleingartenanlage „Kanenaer Weg“ am 26. zur Sprache. Es ist ein Moderator einbestellt, der dazu alles aus ihm rauskitzeln wird. Machen wir uns auf einen schönen Abend gefasst!