Kunst- und Kultur-Kirmes, 10. und 11. August, Volksbühne Halle, alle Infos: www.volksbuehne.jonsch.net
Hallo, Jonas, wie geht es Ihnen und der Volksbühne? Alle Pandemie-Schäden überstanden?
Wir sind gestärkt aus der Pandemie herausgekommen. Es war eine intensive Zeit, aber das Publikum bestätigt uns, wir haben den richtigen Weg eingeschlagen. So ganz erholt haben wir uns noch nicht von den ideellen Schäden. Dass die Kunst nicht systemrelevant sei, sitzt tief. Aber wir beweisen mit unserer Arbeit und erweiterten Horizonten, dass das nicht stimmt. Und die Wahlergebnisse können auch so gelesen werden: Was passiert, wenn das Theater nicht die emotionale Welt der Menschen beleuchtet?
Falk Wenzel, Bastian Bandt, Matthias Brenner, Feuershow oder Kinderprogramme. Das Programm der „Kunstund Kultur-Kirmes“ ist beeindruckend. Wie läuft so eine Organisation ab, warum kommen die „Stars“ zu Ihnen?
Vielen Dank, ich freue mich auch schon sehr auf das Festival! Helfende Hände brauchen wir für das Festival nochmal mehr als üblich, da wir die gesamte Straße Kaulenberg für den Verkehr sperren, für das Publikum öffnen werden. Das ist eine logistische Aufgabe. Hinzu kommt die Dauer von zwei Tagen, die ihre Herausforderungen mit sich bringt. Also im organisatorischen Bereich können wir noch Hilfe gebrauchen. Die „Stars“ kommen, weil sie hier eine professionelle Grundlage vorfinden, einer entstehenden Kultstätte gern ihre Unterstützung zeigen.
Pläne, Ziele?
Wir wollen unsere Jahressäulen weiter ausbauen: Das KaulenbergFestival, die Halloween-Geisterbahn, unseren Adventsmarkt, den Tag des offenen Denkmals. Außerdem wollen wir weitere künstlerische Partnerschaften nachhaltig ausbauen. Wir wollen das Gebäude zunehmend barrierefrei gestalten. Und natürlich unser Programm weiter künstlerisch so ausbauen, dass wir den Menschen ein einzigartiges Programm für Familien bieten können. Auch diejenigen, die von gespielten Geschichten begeistert werden können, wollen wir weiterhin zu uns locken. Da sind jährlich große Projekte – wie dieses Jahr noch die „Unendliche Geschichte“ – genauso wichtig wie die Soloklassiker.
Sie und Halle: Was ist gut, was muss besser werden?
Gut ist das kulturelle Leben in Halle. Hier pulsiert es, nach Corona mehr als zuvor. Mit Gulliver habe ich bei einem einzigartigen Projekt des Puppentheaters mit den „Plasticiens Volants“ arbeiten dürfen: Beeindruckend, ein prägendes Erlebnis. Es ist toll, wie groß man denken kann. Besser muss es ja immer werden. Halle gibt sich wirklich Mühe, da bin ich sehr gern Teil. Für die Menschen Halles mache ich sehr gern Kunst und Kultur.
Text: Mathias Schulze