Anna & die Wise Old Men, 5. April, Eulenbergscher Hof Elben, 20 Uhr, www.bandimwandel.de
Am 5. April stellt die Band Anna & die Wise Old Men, die aus Anna Maria Zinke, Akki Schulz und Michael Proschek besteht, die neue CD „Kinositz im Sand“ im Eulenbergschen Hof in Elben vor. Entstanden ist mal wieder ein wunderbarer lyrischer Liedermacher-Folk. Grund genug, bei der Hallenserin Zinke nachzufragen
Hallo, Anna Maria, Sie sind im Harz geboren, aufgewachsen an der Ostsee und großgeworden in Berlin. Zum Burg-Studium kamen Sie nach Halle. Warum sind Sie geblieben? Soll Halle auch weiterhin Ihre Heimat sein?
Mich zog’s noch nirgends hin. Halle ist ein wunderbarer Ausgangspunkt. Man kommt schnell raus und rein, und kulturell regt sich einiges. Überschaubar und dabei vielfältig. Solang nix an die Tür klopft, bleib ich.
Wie genau sieht Ihr Alltag aus? Was machen Sie alles? Verheiratet? Kinder? Glücklich?
Turbulent und immer anders. Als freischaffende Kunstpädagogin und mit der Musik bin ich viel unterwegs. Konstant bleibt nur die Abwechslung. Und meine Familie – ohne Kind, aber mit Kegel.
Nehmen wir den Song „Abend am Strand“: Dieses enge Ineinander von Harmonie und impliziter Zivilisationskritik, von Einsamkeit und Aufgehoben-Sein, von der Feier der Gegenwart und dem großem Blick in Vergangenheit und Zukunft finde ich ausgesprochen gelungen. Was braucht es, damit so eine Songperle entsteht?
Danke! Was da alles drinsteckt! Oft gibt es eine Inspiration, alsbald eine intuitive Idee, zwischen beiden darf Zeit vergehen. 20 Minuten, zwei Jahre – je nachdem. Dann ruft’s nach Gestaltung. So ein Lied ist wie ein Kind, das „Hier!“ schreit. Oder flüstert. Gern meldet es sich beim Autofahren! „Abend am Strand“ entstand etwas forcierter. Ich war mal allein auf der Ostseeinsel Poel – nur ich, die See und die Sonne auf und ab. Dort schrieb ich viel in der „Aus dem Kopf direkt aufs Blatt“-Technik, um mein Erleben festzuhalten. Später wollte ich Bilder daraus gern in Liedform bringen. Und rang mehrere Tage mit Seiten voller Strophen, die ich schließlich verwarf. Drei Wochen später – irgendwo beim Einparken – meldete sich das Lied in mir. Kurz darauf war es fertig.
Vorbilder?
Vorbilder? Die wandeln und reichen von Gundermann bis zu Sting, der mal berichtete, er schließe sich durchaus so lange mit einem Notizbuch ein, bis das Lied fertig ist. Also, wie man es nimmt, aber Disziplin ist durchaus ein Faktor beim Schreiben.
Wann kann man die Songs auch in Halle hören?
Am 13. Juni beim Trotzburgfest auf der Oberburg Giebichenstein! An dem Abend sind ein paar tolle musikalische Gefährten mit am Start!
Abschließend: Bitte vollenden Sie den Satz: „Ohne Musik wäre mein Leben …
… nicht so schön komplex.
Text: Mathias Schulze