„Jabarett“ beim Schwemme-Jazzfest, 15. Juli, Schwemme-Brauerei, 20 Uhr, alle Infos: www.jabarett.de
Dies ist ein ziemlich einzigartiges Jazz-Quartett: Vinzenz Wieg, Gerd Hoppe, Stefan Konrad und Peter Häseler sind „Jabarett“. Unter dem Motto „Ein falscher Ton, was macht das schon … Das ist Jazz!!“ möchten die Herren auf vergnügliche Weise die Scheu vor dem Mythos Jazz nehmen. In Wort und Ton sollen die kleinen Tricks, die mittleren Katastrophen und die großen Ambitionen des Jazzmusiker-Daseins offenbart werden. Warum, haben wir Ideengeber Peter Häseler gefragt
Hallo, Peter, Sie haben sich keine besonders leichte Zeit für die Gründung einer neuen Band ausgesucht. Warum haben Sie nicht noch gewartet?
Das Jabarett war schon seit einer Weile inhaltlich komplett fertig. Wir konnten bloß lange nicht anfangen mit Proben und Vorstellungen geben. Ungeduldig zu sein, kann man uns nicht wirklich nachsagen.
Sie wenden sich explizit nicht an Kenner, sondern an jene, die schon immer wissen wollten, was das eigentlich ist, Jazz. Also gut, was ist Jazz eigentlich?
Auch der Jazzkenner kommt bei uns voll auf seine Kosten. Und allen anderen Leuten möchten wir spielerisch vor aller Ohren deutlich machen, wie Jazzer musikalisch etwas entstehen lassen, verändern, verwerfen und neu aufnehmen. Wir gehen mit allem nach Tagesform um. Was gestern war, spielen wir heute etwas anders – wir improvisieren und drücken uns dadurch individuell aus. Das ist das Wesen des Jazz.
Sie verstehen sich auch als Kabarett: In welche Richtung geht es da, politisches Kabarett, Alltagssituationen, Künstlerreflexionen?
Der kabarettistische Bezug entsteht durch unseren satirischen Umgang mit Jazz. Er bietet unglaublich viele Momente, die ihn so für das Publikum erreichbarer werden lassen. Wir möchten dem Jazz etwas von seinem durchaus elitären Habitus nehmen. Tagespolitisch sind wir nicht, unser Thema ist der Jazz.
Zudem soll das Publikum aktiv einbezogen werden? Wie?
Niemand muss tanzen oder schwierige Aufgaben lösen. Wir fragen nur nach dem, was den Anwesenden aus dem Jazz vielleicht bekannt ist – Namen von berühmten Jazzmusikern, Tonarten und nach der Lieblingsmusik, die man gern hört. Und es darf den Ton bestimmen, mit dem unser letztes Stück beginnt. Das ist eine Improvisation, die bei jeder Vorstellung einzigartig und unwiederbringlich ist.
Text: Mathias Schulze