Romy Hausmann & Fortuna Ehrenfeld | Princess Standard | VÖ: 15.11.2024 | Label: Tonproduktion Records | Genre: Indie/Dance/Klavier | Wertung: 5/5
Romy Hausmann kennt man bislang als KrimiAutorin, deren Thriller „Liebes Kind“ in eine MiniSerie gegossen wurde, die frisch für die EmmyAwards 2024 und für den Deutschen Fernsehpreis nominiert wurde. Nun hat sie mit Fortuna Ehrenfeld Gedichte vertont: „Princess Standard“ erscheint als Buch mit CD, zudem wird die Musik auch noch separat auf Vinyl und digital veröffentlicht. Musik, die abgrundtief flüstert. Charles Bukowski in weiblich. Ein schamloses feministisches Statement: Tanzen, weinen, durchdrehen. Musik für all das Dreckige und Schöne, was zwischen Menschen am meisten Spaß macht. Musik, die so berührt, dass man aus lauter Unvernunft fünf von fünf Punkten verteilen will. Grund genug, Hausmann zum Steckbrief-Interview zu bitten:
Hallo Romy, Deine Musik in drei Worten?
Fühlbar, tanzbar, unberechenbar. Bar jeder Vernunft wahrscheinlich auch.
Das neue Album ist …?
… eine ziemliche Waghalsigkeit. Gemeinsam brettern Fortuna Ehrenfeld und ich über sämtliche Grenzen hinweg, die es vermeintlich gibt in der Genre-Trennung von Musik und Literatur.
Gab es Bravo-Poster im Jugendzimmer?
Die Spice Girls! Girl-Power ist bis heute mein Ding – nur höre ich jetzt andere Musik.
Eine Album-Empfehlung?
„Universum“ von Fortuna Ehrenfeld. Das würde ich auch sagen, wenn wir nicht für „Princess Standard“ kollaboriert hätten. Das hebelt dich mit jedem Track in eine andere Stimmung, du denkst, du hättest ein prämenstruelles Syndrom (PMS) und kommst zwischen Heulen, Tanzen, Denken und Grölen gar nicht mehr klar.
Warum jetzt Musik?
Ich bin und bleibe Autorin. Aber mit der Musik kommt die Erkenntnis, was man mit dem Schreiben, abgesehen vom reinen Prosatext, noch so alles machen kann.
Glück ist?
Zu erkennen, was wirklich wichtig ist. Und sich zu trauen, immer nach dem eigenen Gefühl zu gehen.
Soundtrack Deines Lebens?
Ist eine wilde Playlist, die ständig weiterwächst – zum Glück, ich bin ja noch lange nicht fertig. Bowie ist auf jeden Fall mit drauf und ein paar richtig unanständige französische Songs.
Text: Mathias Schulze