Anhaltisches Theater Dessau: „Masterclass“, Großes Haus, 3.1., 18 Uhr, 18.2., 17 Uhr; „Tanzt! Tanzt! Tanzt!“, Großes Haus, 25.1./9.2.; „Voices Unbound“, 17.1., Bauhaus Museum Dessau
Es ist das große Bühnenhaus im Ostteil des Bundeslandes: das Anhaltische Theater in Dessau. Auch für das neue Jahr hat sich die in allen Sparten aktive Weihestätte für die darstellende Kunst viel vorgenommen und bietet 2025 de facto von Anbeginn viel Stoff für die Augen, die Ohren und das Herze. Drei Highlights zum Jahresanfang, vorgestellt von unserem Autor André Schinkel
Als da wäre zunächst – die Erfolgsinszenierung vom Ende des letzten Jahres, mit dem am 3. Januar das Theater groß vorlegt: „Meisterklasse“ (Foto: Claudia Heysel). Ausgangspunkt des Stücks von Terrence McNally sind die Meisterklassen, die die legendäre Maria Callas nach dem Ende ihrer Bühnenkarriere in New York gab. Das Werk in der Inszenierung von Johannes Weigand zeigt drei fiktive Situationen mit zwei jungen Sängerinnen und einem Tenor. Dabei werden Härte, Perfektionismus und Schonungslosigkeit der gealterten Diva hervorgehoben, die für die Musik absolute Disziplin und Hingabe einfordert.
Unterbrochen von Rückblenden und Erinnerungen, wird das Opus zugleich zum dramatischen Biopic. Die einschlägige Presse ist voller Lob für die Inszenierung. So urteilt etwa „nme – neue musikzeitung“: „Claudia Lietz ist in der Rolle der Primadonna Assoluta großartig, kommt ohne Imitation aus. Weigand lässt sie nur einmal ein paar Töne ansingen. [...] Es versteht sich von selbst, dass [...] auch Therese Zschunke als junge Sopranistin Sophie De Palma und Annika Boos als Sharon Graham als eine weitere Sopranistin [...]der Callas immer wieder Steilvorlagen zum Eingreifen und Korrigieren geben.“ Im Wettstreit mit den Originalaufnahmen ein Erlebnis. Eine weitere Aufführung findet am 18. Februar statt.
Des Weiteren sei auf „Tanzt! Tanzt! Tanzt!“ verwiesen, einen zeitgenössischen Tanzabend mit Choreografien von Stefano Giannetti, Nunzio Impellizzeri und Yaron Shamir. Die Premiere des Abends findet am 25. Januar im Großen Haus statt, ein weiterer Termin steht am 9. Februar auf dem Plan. „Mich interessiert nicht, wie die Menschen sich bewegen, sondern, was sie bewegt“, so kommentierte Pina Bausch nicht nur die Tanzkunst sondern auch die Kunst, ein Stück zu choreografieren, zu inszenieren und Menschen damit emotional zu erreichen. Dessau bietet mit der Dreifach-Inszenierung genau dieses …
Und schließlich ist da noch „Raum für Klang 4: Neue Musik im Bauhaus Museum Dessau“. Mit „Voices unbound“ treten am 17. Januar um 19.30 Uhr im Bauhaus Museum Dessau Annika Boost, Toni Linke und Johannes Zirkler auf, zwei tolle Stimmen und ein preisgekrönter Akkordeonist vereinen Werke der Klassik bis zu Radiohead.
Text: André Schinkel