Freiraumgalerie, www.freiraumgalerie.com
Es ist soweit: Der letzte Teil der großflächigen Fassadengestaltung der Freiraumgalerie in der Voßstraße ist jetzt fertiggestellt worden. FRIZZ Das Magazin hat Philipp Kienast, Sprecher der Freiraumgalerie, getroffen und mit ihm über das Projekt gesprochen
Zwischen den letzten Gerüstteilen blitzen vereinzelt bunte Figuren und Farbflächen hervor und bereits von Weitem ist das dicke rote Wollknäuel zu sehen, das die Ecke der Voßstraße 14 ziert. Nach der Fertigstellung der Fassadengestaltung der Nummern 6 und 8 im vergangenen November, folgten jetzt auch die letzten beiden Häuser.
Den Auftrag hierzu hat die Freiraumgalerie von der Halleschen Wohnungsgesellschaft (HWG) erhalten. Im Zuge einer energetischen Sanierung der Wohnungen wurde ihnen angeboten, die Gestaltung der Außenfassade zu übernehmen. „Wir wollten das Projekt unbedingt umsetzen“, sagt Philipp Kienast. Und weiter: “Wir haben zuvor noch nie etwas in dieser Größe und in diesem Format realisiert.”
Anfang 2018 hat das Kollektiv für Raumentwicklung mit der Planung und Konzeption begonnen, von August bis November erfolgte dann die Realisierung des Teil eins. Bei der Arbeit an den ersten beiden Blöcken haben die Künstler einiges an Erfahrungen sammeln können, sagt Kienast: „Der Lerneffekt war so groß, dass es hier, beim zweiten Teil, dann super gut und schnell ging.“ Insgesamt haben bis zu 15 Maler und Malerinnen an den Fassaden gearbeitet.
Doch was steckt hinter den neuen Wandmotiven? Kienast erklärt: „Wir haben festgestellt, dass an diesem Ort sehr viele Gegensätze herrschen, wie beispielsweise der architektonische Unterschied zu den nahen Franckeschen Stiftungen“. Daraus sei die Idee entstanden, diese Gegensätze mit der Wandgestaltung auszubalancieren.
Einige der Motive, die nun auf den Außenwänden in der Voßstraße zu bewundern sind, sind in Zusammenarbeit mit den dort lebenden Menschen entstanden. „Wir haben Leute gebeten sich in bestimmten Posen fotografieren zu lassen“, sagt Philipp Kienast. Diese sind dann die künstlerischen Vorlagen geworden.
Und neue Projekte der Freiraumgalerie sind bereits in Planung. Im September wurden unter anderem die „Wonderful Women Wall“ in der Wörmlitzer Straße umgesetzt, sowie das Projekt „Silva”, die Umgestaltung eines leerstehenden Jugendzentrums in der Silberhöhe. Die nächste Großunternehmung unter dem Namen „ha:neo“ folgt 2020. Dabei soll das Konzept, mit dem bereits 2016 und 17 im Rahmen der Bewerbung Halle Neustadts zur Zukunftsstadt gearbeitet wurde, auf fundiertere Beine gestellt werden, erklärt Kienast abschließend.
Text: Helena Heimbürge