Ausstellung mit Julia Plath, Goldstudio60 Sabine Beyer (Kunstgalerie und Goldschmiede), Ludwig-Wucherer-Straße 60, vom 26.11. (Vernissage mit der Künstlerin um 17 Uhr) bis 23.12., Di–Fr 11–18 Uhr, Sa 11–16 Uhr
Mit Julia Plath präsentiert die Goldschmiede und Galerie Goldstudio60 eine weitere junge Künstlerin, die durch ihre Arbeit von sich reden macht. Vom 26. November bis zum 23. Dezember zeigt das Studio ihre teils surrealen, vor allem aber hyperrealen Arbeiten (Abb., „Erhabenheit“, Zeichnung, im Print bearbeitet, 2021)
Die 1993 geborene Julia Plath absolvierte ihren Abschluss an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) in Hamburg, wo sie heute als freiberufliche Illustratorin lebt und arbeitet. Die Liste ihrer Aufträge beinhaltet namhafte Klienten wie „Rolling Stone“, die FAZ, Max Magazine, die Büchergilde Gutenberg oder den Rowohlt Verlag. Ursprünglich aus der Schauspielerei kommend, die ihr eigentlicher Berufswunsch war, entschied sich Julia Plath später für ihre zweite große Passion, das Zeichnen. Bereits in der Kindheit zeichnete sie sehr viel, wie so oft in diesem Alter, Märchen- und Fantasiegeschichten, fand den Weg über Portrait- und Tierzeichnungen zu realistischen Abbildungen. Heute beschreibt die junge Künstlerin ihren Stil als eine Synergie aus Hyperrealismus und Hyperrealität. Dabei ist ihre Hauptinspirationsquelle die Kinematographie mit all ihrer Dramatik und Nostalgie, aber auch Comic. In ihrem Triptychon „Erhabenheit“ etwa beschäftigt sie sich mit dem Tod. In ihren Werken ist die Realität oft ein wenig „verbogen“, wie Julia Plath selbst ihre Arbeit beschreibt. Gewisse Augenblicke werden unterschiedlich beleuchtet und erhalten nicht selten eine atmos-phärisch melancholische Tiefe. Eine ihrer thematisch abgebildeten Realitäten ist die Dopplung. Aus ihrem Masterprojekt zum Thema „Doppelgänger“ wird die Künstlerin eine feine Auswahl im Goldstudio60 ausstellen. Die Arbeiten zu diesem Thema sind auch in einem wunderbaren Buch mit dem Titel „Das andere Ich“ erschienen, in dem die Künstlerin das uralte Sujet neu- und wiederbelebt. Dabei handelt es sich um hochwertige Kunstdrucke mit einer Signatur der Künstlerin. Ihre Arbeiten bringt sie erst per aufwen-diger Zeichnung von Hand auf Papier und koloriert diese digital, um die Stimmung des jeweiligen Bilds zu unterstreichen. Die Ausstellung in der LuWu 60 eröffnet am 26.11. zum Langen Abend der Galerien um 17 Uhr – die Künstlerin wird extra aus Hamburg anreisen und an diesem Abend persönlich anwesend sein.
Text: André Schinkel