Literaturhaus Halle: Festwochenende zum Geburtstag, 2.–5.3., mit Lesung, Vernissage, Musik, Salon, Elfriede-Jelinek-Abend, Grüner Salon u. Großer Saal, www.literaturhaus-halle.de
Es dürfte eine der jüngsten, wenn nicht die jüngste Einrichtung dieser Art in Deutschland sein: Im März feiert das hallesche Literaturhaus seinen fünften Geburtstag. Mit ambitioniertem Programm und anhaltendem Erfolg hat es sich als krisenfest erwiesen – zum Jubiläum richtet das Haus mit Sitz in‚ der Bernburger Straße vom 2. bis 5. März ein Festwochenende aus
Mittlerweile ist das Literaturhaus Halle, das im Kunstforum an der Kreuzung zum Mühlweg im Vorfrühling 2017 sein Domizil bezog, zur wichtigen Kulturinstanz im Leben der Saalestadt und darüber hinaus geworden und steht mit seinem Veranstaltungskalender für Qualität und Abwechslung in Sachen Literatur, aber auch für Film, Musik, Wissenschaft, Kunst ein. Sogar ein nunmehriger Nobelpreisträger wurde dereinst mit Svante Pääbo begrüßt.
Nach einer kleinen Bilanz zum Geburtstag befragt, antwortet Hausleiter Alexander Suckel: „Ich bin unglaublich froh, dass alles so gut aufgegangen ist und sich glücklich gefügt hat, dass wir die lausigen Corona-Jahre durchgestanden haben, uns das wunderbare Publikum erhalten geblieben ist und wir nun hoffnungsfroh Richtung Buchmesse und Sommer schauen!“
Um das zu feiern, gibt es am ersten März-Wochenende ein insgesamt fünfteiliges Festprogramm zu sehen und hören, das alle im Literaturhaus möglichen Genres umgreift. Der Reigen beginnt am 2. März mit Ernst und Mut: Um 19 Uhr liest der Erfolgsautor Stefan Schwarz aus „Bis ins Mark. Wie ich Krebs bekam und mein Leben aufräumte“. Mit Gelassenheit, Sezier-Kraft und Humor berichtet Schwarz, dessen Lesungen als Ereignisse gelten, davon, wie in der Hast, im Treiben der Gegenwart plötzlich ganz anderes wichtig wird. „Ein außergewöhnliches Buch – aufrüttelnd, bewegend, befreiend“, so der Kritik-Tenor zum Werk.
Am 3. März schließlich findet um 18 Uhr zunächst die Vernissage Lvon „Transriva – Zwischen den Ufern – Buch in Sicht“ im Großen Saal statt. Der hallesche Künstler Sven Großkreutz lud hiesige wie italienische Autoren nach Aschersleben zur Zusammenarbeit ein, die Ausstellung zeigt die Ergebnisse dieses Austauschs sowie eine Auswahl diese Arbeit flankierende Zeichnungen und Grafik. Im Anschluss spielen SojaaZ aus Halle ein Konzert in den heiligen Hallen. Das Quintett nimmt den geneigten Zuhörer auf eine Reise von Jazz, Soul bis Pop mit.
Der 4. März steht schließlich im Zeichen des Salon Suckel. Der Gastgeber begrüßt dafür Alexander Osang (Foto: Anna Kolata). Über den vielfach ausgezeichneten Autor und Journalisten wird so einiges zu erfahren sein, die den Abend begleitende Musik kommt wie immer von Preleminary Injunction.
Und am Sonntag (5. März) gibt es schließlich einen Blick auf eine weitere Hochgeehrte des europäischen Literaturbetriebs: Mit dem langen Elfriede-Jelinek-Abend klingt das Festwochenende im LHH unter der Regie von Ronny Jakubaschk in einer szenischen Lesung aus.
Text: André Schinkel