Seit sieben Jahren arbeitet die österreichische Schauspielerin Ursula Strauss mit dem Songwriter, Gitarristen und Dichter Ernst Molden zusammen. In den vergangenen Jahren hat Molden für Strauss und sich ein Dutzend neuer Lieder geschrieben. Die Songs, reduziert auf zwei Stimmen und Gitarre, erzählen von der Wildnis in und zwischen den Menschen, vom verkleideten Krieg draußen in den Straßen und von den Fluchten in die Nacht, in den Wald, in die Liebe. Da hört man den Blues und alte Folkmelodien. Da reist man in die scheinbar ewigen Sorgen und Freuden der (kleinen) Leute. „Wüdnis“ ist eine unprätentiöse Platte, sie klingt zeitlos und schlicht. Und sie ist von einer fragilen und auch charmant-dreckigen Schönheit. Grund genug, Ursula Strauss zum Steckbrief-Interview zu bitten
Hallo Ursula Strauss, beschreiben Sie doch Ihre Musik mal mit drei Worten.
Minimalistisch, intim und poetisch
Welcher Song hat Sie zuletzt berührt?
„Unter den Masken“ von der Band „Buntspecht“. Zwei Stimmen, die angekratzt um ihr Leben und die Liebe singen.
Sie und ein iPod auf einer einsamen Insel. Es passen nur drei Songs drauf. Welche sind das?
„Annie’s Song“ von John Denver, „Without You“ von Y’akoto und „One Shot 2 Shot“ von Eminem.
Wie finden Sie Streamingdienste wie Spotify?
Streamingdienste sind innerhalb kürzester Zeit zu einer absolut nicht hinterfragten Selbstverständlichkeit geworden. Das kann man als produzierender Künstler nicht nur gut finden. Andererseits wird der Genuss der Kunst dadurch sehr vereinfach – und er ist jedermann leichter zugänglich. Aber unsere Hörweise und die Art, unsere Geschichten über Musik zu erzählen, verändern sich: Es werden nicht mehr so viele Alben gehört. Zudem habe ich das Gefühl, dass an den Modalitäten, die diese technologisierte Welt mit sich bringt, noch ein bisschen geschraubt werden müsste, um den Künstlern zu ihrem Recht zu verhelfen.
Ihre Inspirationen kommen von ...
... den Menschen, die mich umgeben. Von den Geschichten, die sie und ich erleben.
Der Soundtrack Ihres Lebens?
Die Fülle und das ganze Leben.
Text: Max Feller