1913 – Der Sommer des Jahrhunderts, Stückfassung und Regie: Christoph Werner, zum letzten Mal am 18. April, 20 Uhr, Puppentheater Dock 2, Info: www.buehnen-halle.de (unter Vorbehalt)
Bevor das zwanzigste Jahrhundert in den ersten industriellen Weltkrieg der Geschichte mündete, ruhte es aus in einem langen Sommer. Als diesen bezeichnet der Schriftsteller Florian Illies das Jahr 1913 in seinem gleichnamigen Buch. Monat für Monat blättert er den Kalender auf: Hitler und Stalin könnten im Park von Schönbrunn aneinander vorbeigelaufen sein. Kokoschka liebt Alma Mahler, die ihn nur erhören will, wenn er ein Meisterwerk schafft. Kafka wirbt um Felice Bauer und hat die größte Sorge, dass sie in die Heirat einwilligt usw. Das Who-is-Who der Moderne – aus der Fülle destilliert dieser Abend Figuren und belebt Puppen in einer Séance, in der die Endlichkeit aufgehoben wird. Christoph Werner gelingt dieses Wunder, in dem die Vergangenheit in die Gegenwart leuchtet: Am 18. April, so die Schicksalsgötter wollen, ist es zum letzten Mal im Puppentheater zu sehn.