Session zum Tod von Hans Prozell, Hans Prozell’s Session Band, 4. Februar, 16.30 Uhr, Turm
Manchmal kommt die Trauer sogar mit einer anrührenden Pointe daher: Hans Prozell, einer der Nestoren der halleschen Jazz-Szene, wurde am 22. Dezember und damit an ein und demselben Tag geboren, an dem er jetzt auch gestorben ist. Er wurde 87 Jahre alt und hinterlässt unendlich viele Erinnerungen, die er hauptsächlich mit seiner, nämlich der Hans Prozell’s Session Band ins Buch der halleschen Jazz-Geschichte geschrieben hat. Wie vital diese Erinnerungen noch sind, wie man am 4. Februar erleben. Denn nachdem ihm Angehörige und Freunde zum Begräbnis um 15.30 Uhr auf dem Laurentius-Friedhof die letzte Ehre erwiesen haben werden, wird es standesgemäß. Wenn einer wie Hans Prozell schon abtreten muss, dann musikalisch, gewissermaßen mit einem Jazz-Requiem. Dafür öffnet der gute alte Turm ab 16.30 Uhr seine Türen. Die geneigte Öffentlichkeit ist eingeladen. Es musiziert, wer hätte das gedacht, Hans Prozell’s Session Band in alter Besetzung. Als da – zunächst – wären Thomas Wittenbecher, Patrick Zörner, Jörg Heise und Volkhard Brock. Anschließend werden weitere musikalische Weggefährten zur Session auf der Bühne erwartet. Und der alte Hans, seine Kanne unterm Arm, wird auf einer Wolke sitzen, amüsiert und sehr zufrieden auf sein Nachlass schauen und sich sagen: „Das bisschen Tod kann mich mal, das Leben geht ja weiter …“
Text: Eike Käubler