Stipendiaten-Ausstellung in der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt, 11.3.–13.4., Eröffnung am 10.3., 19 Uhr, Eintritt: 3 (erm. 1) Euro, www.kunststiftung-sachsen-anhalt.de
Ab 11. März ist die neue Stipendiaten-Ausstellung in den Räumen der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt am Neuwerk zu sehen. Gezeigt werden in „Geschmeide“ die Arbeiten von 17 Künstlern, die sich mit dem Phänomen Schmuck im engeren und weiteren Sinne auseinandersetzen. Die Schau unterhalb des Mühlwegs läuft bis zum 13. Ap
„Die schönste Jungfrau sitzet / Dort oben wunderbar; / Ihr goldnes Geschmeide blitzet, / Sie kämmt ihr goldenes Haar“, wusste bereits Heine die sagenumwobene Loreley in Worte zu fassen, wenngleich mutmaßlich nicht recht zu deuten. Der Liebhaber des Schönen gibt damit den Takt vor für die neueste Versammlung der Arbeit von Sophie Baumgärtner, Julia Bosch, Bernhard Elsässer, Linda Grüneberg, Andreas Köppe, Bettina Jungrichter und v. a., die sich dem Thema in ihrem jeweiligen Genre aussetzten.
Das Wohlgefallen an Schmuck ist so alt wie die Menschheitsgeschichte selbst. Als Ausdruck von Individualität, Abgrenzung, Zugehörigkeit oder auch als Statussymbol bediente man sich dieses Stilmittels, zunächst als schmückende Elemente aus Knochen, Zähnen, Federn, Krallen und Malereien auf Wänden, Gefäßen oder der Haut. Im Verlauf der Historie wurden nicht nur die Materialien edler und kostbarer, sondern die Fertigung von Geschmeiden avancierte in einem steten Wettstreit zur Meisterdisziplin.
Zunächst überwiegend Männern vorbehalten, dekorierten in der Antike etwa wohlhabende Römerinnen beinah jedes Körperteil vom Scheitel bis zur Sohle mit Schmück-Elementen. Das eigene Heim war von Dekor in unterschiedlichster Weise nicht unbefleckt. Ein Geschmeide ist jedoch weit mehr als die Summe seiner Teile. Es ist vielmehr eine Komposition verschiedener Zutaten: Seien es kostbare Metalle, Edelsteine, Stoffe oder auch Materialien, die erst auf den zweiten Blick ihre Wertigkeit entfalten.
In der Ausstellung werden nicht nur Arbeiten von Schmuckkünstlern präsentiert, auch jene aus anderen Disziplinen – Geschmeide, sie funkeln, glänzend sind, zart, anschmiegsam, zuweilen auch rau, kantig oder spröde. Ein exklusives Rahmenprogramm findet am 21. und 28. März unter dem Motto „Klein/fein/mein“ bzw. „Flunker- Klunker“ jeweils um 15 Uhr statt, begleitet werden die Kunstnachmittage von Führungen.