Der neue Schauspieldirektor, nach Mozart in einer Fassung von Ralf Meyer, Regie: Christoph Werner, 5.11./26.11., je 20 Uhr, Restkarten an der Theaterkasse, www.buehnen-halle.de
Am 1. Oktober feierte eine ganz besondere Inszenierung im Saal des Puschkinhauses seine Premiere: Ein Spektakel mit Musik von Wolfgang Amadeus Mozart im Libretto von „Puppe“-Dramaturg und Regisseur Ralf Meyer, der zuletzt mit seinen wundersamen Sommertheater-Inszenierungen und als Autor mit seinem Episoden-Stück „Glück“ reüssierte
Ralf Meyers stark bearbeitete Fassung nach Mozarts Singspiel „Der Schauspieldirektor“ von 1786 kommt dabei als stattliche Koproduktion des Puppentheaters, der halleschen Oper, der Staatskapelle und im Verbund mit dem Ballett Halle daher und wird im November zweimal zu sehen sein: am 5. und am 26.. Weitere Aufführungen wird es im Dezember um die Weihnachtszeit und im neuen Jahr geben. „Der Schauspieldirektor“ wird so zu „Der neue Schauspieldirektor“ in großer Besetzung. Unter der Regie von Christoph Werner entsteht so großes Theaterkino. Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Michael Wendeberg, Bühne und Kostüme: Angela Baumgart, Choreografie: Michal Sedlacek. Und die Besetzung liest sich wie das Who-is-Who der Bühnen zu Halle durch alle beteiligten spielerischen Gewerke hindurch: Romelia Lichtenstein, Jörg Lichtenstein, Vanessa Waldhart, Friederike Hennig, Lars Frank, Sebastian Fortak, Margherita Sabbadini (alternierend: Carla Wieden Dobón). Zum Plot: Ein großes Theater hat einen neuen Schauspieldirektor bekommen. Das könnte an sich ganz wunderbar sein, wenn da nicht noch die anderen spielerischen Sparten wären: Das Orchester will ausschließlich die Musik spielen, die ihm gefällt. Aber dazu ist schon innerhalb des Orchesters kein Konsens möglich, und schon da steht Aufruhr ins Haus. Eine Instrumentengruppe spaltet sich von der anderen sich ab und probt den Aufstand, und so herrscht ein großes und zänkisches Durcheinander. Naja, und die Opernsängerin will sowieso zurück ins gute alte Repertoire. Ihre Schülerin indes kann die Zukunft kaum erwarten. Ja, und die Tänzerin verbiegt ihren Leib als Angriff gegens Hergebrachte, und die Puppen, das weiß man ja, bringen alles durcheinander. Aber was geht das alles den neuen Schauspieldirektor an? Hm, der wird natürlich vom erlauchten Staatssekretär beauftragt, mit allen ein Kunstwerk zu schaffen … Mozarts komisches Singspiel wird so erweitert „um viel zarte, wilde, starke Musik“. Den Text transportierte Meyer lind in die Gegenwart. So wird „Der neue Schauspieldirektor“ im guten Zusammenspiel zu bestem Kunstgenuss in dieser kruden Zeit.